Nur Hunderstel fehlen zum Finale Nur Hunderstel fehlen zum Finale: Laura Riedemann mit starkem WM-Debüt

Gwangju - Den Blick in ihre Augen ließ Laura Riedemann nicht zu. Schon beim Einlauf in das Aquatics Center Gwanjgu hatte die Athletin des SV Halle ihre verspiegelte Schwimmbrille aufgesetzt. Vielleicht als Schutzschild vor den Konkurrentinnen?
Schließlich war die 21-jährige Hallenserin erstmals dabei im Konzert der Rückenschwimm-Großen. Das vorsichtige Lächeln und das kurze Winken in die Kamera vor dem Start ließ tatsächlich auch auf einen erhöhten Nervösitätspegel schließen.
Laura Riedemann schwimmt bei WM fast Bestzeit
Im Becken bewies Riedemann dann aber, dass sie längst zur Weltspitze gehört. Nur knapp verpasste sie als Zehnte am Montag den Einzug in das Finale der Weltmeisterschaft. Mit einer Zeit von 59,82 Sekunden blieb sie dabei nur um eine Hundertstel über ihrer persönlichen Bestzeit. „Ich bin absolut zufrieden. Mein Ziel war es, unter einer Minute zu schwimmen. Das habe ich geschafft“, sagte Riedemann danach im ZDF. „Auch wenn es natürlich ein bisschen ärgerlich ist, dass ich das Finale so knapp verpasst habe.“
Tatsächlich fehlten nur elf Hundertstel für den Einzug in den Endkampf am Dienstag. Mit einer Zeit von 59,71 Sekunden kam die Japanerin Natsumi Sakai als Achte ins Finale. Riedemanns Pech: Ihr zweiter Halbfinallauf war der langsamere. Zwar kam sie als Vierte ins Ziel, im ersten Semifinale waren aber fünf Schwimmerinnen schneller.
Bei ihrer Rennanalyse erkannte Riedemann dann auch noch Verbesserungspotenzial. Trotz eines, mit einer Reaktionszeit von 61 Hundertstel, sehr guten Starts, „war ich vorn ein bisschen zu langsam“, sagte sie. „Dazu waren die letzten fünf Meter ganz schön hart, da muss ich noch ein bisschen daran arbeiten. Aber sonst war es ein gutes Rennen.“ Tatsächlich konnte sich die WM-Debütantin im Vergleich zum Vorlauf steigern, dort war sie eine 1:00,15 Minuten geschwommen.
Noch zwei Chancen für Laura Riedemann?
Nun hat Riedemann voraussichtlich noch zweimal die Chance, weitere Erfahrungen auf der WM-Bühne in Südkorea zu sammeln: am Mittwoch als Teil der Mixed-Lagenstaffel und am Sonntag als Teil der Frauen-Lagenstaffel. Riedemann hat Lust darauf. „Ich fühle mich wohl im Becken, die Atmosphäre ist toll, man kann hier gut schwimmen.“ Am Montag hat sie das gezeigt. (mz)