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Neubau der Samariterherberge Neubau der Samariterherberge: Mitten in der Stadt zu Hause

Von Anke Losack 19.11.2019, 08:00
Die neue Wohnanlage in der Gartenstraße in Bad Dürrenberg
Die neue Wohnanlage in der Gartenstraße in Bad Dürrenberg Anke Losack

Bad Dürrenberg - Lars fühlt sich in seinem neuen Zuhause in Bad Dürrenberg wohl. „Es gefällt mir hier sehr gut“, so der 29-Jährige und fügt an: „Es ist besser als in Horburg.“ In dem Leunaer Ortsteil hat Lars bis vor kurzem in einem Wohnheim der Stiftung Samariterherberge gewohnt.

Seit ein paar Wochen lebt er mit 23 anderen Bewohnern in der neu errichteten Wohnanlage der Herberge in der Solestadt. „Hier hat man mehr Möglichkeiten, wohin zu gehen, zum Beispiel zum Einkaufen. In Horburg musste man da mit dem Bus fahren“, erklärte Lars am Rande der Einweihungsfeier seines neuen Zuhauses.

Einweihung des Hauses in der Gartenstraße

Die Möglichkeit, einkaufen zu gehen, ein Einzelzimmer oder schnelles Internet zu haben, waren Wünsche, die Bewohner im Juni vergangenen Jahres beim Spatenstich für die neue Wohnanlage mittels Luftballons gen Himmel haben steigen lassen. 15 Monate später sind viele dieser Wünsche wahr geworden und die Bewohner in ihr neues Zuhause eingezogen.

Am Freitag haben sie die Einweihung des Hauses in der Gartenstraße mit Leuten, die gebaut, tatkräftig geholfen oder anderweitig unterstützt haben, gefeiert. Außerdem sprach Superintendentin Christiane Kellner Bewohnern und Mitarbeitern den Segen für das neue Haus zu.

„Und es hat alles super geklappt“

Wie Burkhard Weichsel, Leiter der Stiftungseinrichtung, sagte, seien von der Planung bis zum Einzug viele engagierte Menschen am Gelingen des Neubaus beteiligt gewesen. „Und es hat alles super geklappt“, konstatierte er. Auch das Budget von 2,5 Millionen Euro habe eingehalten werden können. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Matthias Schulze, betonte, dass natürlich auch Burkhard Weichsel zu danken ist. Seine Visionen und Ideen seien Grundlage für das, was nun mitten in der Stadt entstanden ist.

„Bad Dürrenberg hat ein neues schickes Gebäude und neue Einwohner“, so Matthias Schulze. Es waren mehrere Faktoren, die für den Neubau in der Solestadt sprachen. Das bisherige Gebäude in Horburg ist sanierungsbedürftig. Dort tätig zu werden, wäre genauso teuer gewesen wie die Errichtung dieses Ersatzneubaus in Bad Dürrenberg, erklärte Weichsel. Außerdem seien Wohnformen im Gebäude in Horburg, beispielsweise die Doppelzimmer, nicht mehr zeitgemäß.

„Wir sind hier mitten im Geschehen“

Für ein selbstbestimmtes Leben ist oft auch ein eigenes Zimmer entscheidend. Und nicht zuletzt spielte der Standort im Zentrum von Bad Dürrenberg eine Rolle. „Wir sind hier mitten im Geschehen“, sagte Kathleen Künzel, Leiterin aller Wohnanlagen der Stiftung Samariterherberge.

In der Stadt zu leben, sei der Wunsch der hier eingezogenen Männer und Frauen gewesen. Dieser und weitere, wie etwa auch bei der Einrichtung, wurden einbezogen. „Mit dem neuen Haus konnten wir die Lebensqualität auf einen ganz neuen Stand bringen - das ist die Lebensqualität, die wir unseren Menschen mit Behinderung bieten wollen“, so Künzel.

Insgesamt 110 Menschen mit Behinderung leben in der Samariterherberge

Rund um die Uhr sind in der neuen Wohnanlage Betreuer vor Ort. Die Stiftung bietet aber auch andere Wohnformen an. In Kötschlitz leben zum Beispiel mehrere Menschen in einer Doppelhaushälfte zusammen. Je nach Bedarf und Wunsch können sich die Menschen mit Behinderung für die eine oder andere Wohnform entscheiden.

Insgesamt 110 Menschen mit Behinderung leben in der Samariterherberge, und in den drei Werkstätten in Merseburg, Bad Dürrenberg und Horburg arbeiten 380 Menschen. (mz)

Die Bewohner Lars, Domenik und Ines (v.l.) in der Küche einer Wohngruppe
Die Bewohner Lars, Domenik und Ines (v.l.) in der Küche einer Wohngruppe
Anke Losack