Midewa übernimmt Trinkwasserversorgung Midewa übernimmt Trinkwasserversorgung: Einwohner stellen sich auf steigende Preise ein

Langeneichstädt - Die Midewa Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH übernimmt ab dem 1. Januar 2020 die Trinkwasserversorgung in den Müchelner Ortsteilen Langeneichstädt und Wünsch. Deshalb gibt es in beiden Orten jetzt Bürgerinformationen. Dienstag waren in Langeneichstädt dazu etwa 40 Einwohner in die Gaststätte „Warte“ gekommen.
Ihnen erklärte Midewa-Geschäftsführer Uwe Störzner, was auf die rund 2.000 Betroffenen in beiden Dörfern zukommt. Neben dem Kundencenter in Merseburg, Notrufnummer, Ansprechpartnern und Erreichbarkeit standen zwei Dinge im Mittelpunkt: Woher künftig das Trinkwasser kommt und was es kostet.
Langeneichstädt und Wünsch wurden bisher über 20 Jahre lang von der Ewag beliefert
Langeneichstädt und Wünsch wurden bisher über 20 Jahre lang von der Ewag Energie-, Wasser-, Abwassergesellschaft Geiseltal mbH mit Sitz in Braunsbedra beliefert. Das Trinkwasser kam aus dem Wasserwerk Wünsch, wo es eine unterirdische Quelle gibt. Aus den drei Brunnen werden laut der Ewag-Internetseite jährlich etwa 90.000 Kubikmeter Trinkwasser gehoben.
Das Trinkwasser wird über Kiesfilter gereinigt und hat einen durchschnittlichen Härtegrad von 24. „Aus wirtschaftlichen Gründen“, wie Peter Binder, einer der beiden Ewag-Geschäftsführer, während der Langeneichstädter Veranstaltung erklärte, gebe man diese Sparte jetzt aber auf. Die Ewag wolle sich auf den Bereich Fernwärme konzentrieren.
Midewa will Trinkwasser zunächst aus der gleichen Quelle beziehen
Die Midewa kündigte an, das Trinkwasser zunächst aus der gleichen Quelle zu beziehen. Nach einer Machbarkeitsstudie 2020 soll es aber schon 2021 über die Fernwasserleitung aus der Rappbode-Talsperre kommen. Das bringe viele Vorteile, so Uwe Störzner. Das Wasser sei viel weicher. Das bedeute zum Beispiel, dass viel weniger Waschmittel benötigt werde. Die Ressourcen seien größer - auch bei Trockenheit. Das bedeute mehr Versorgungssicherheit. Unklar sei aber noch woher der Anschluss komme. Es gebe drei Möglichkeiten: Barnstädt, Schafstädt oder Klobikau.
Zum Preis erklärte Uwe Störzner, der bleibe 2020 auf dem jetzigen Niveau. Ab 2021 steige der monatliche Grundpreis von jetzt 10,70 Euro auf 15,07 Euro. Der Arbeitspreis pro Kubikmeter steige gleichzeitig von 1,44 Euro auf 1,70 Euro. Das sei ein einheitlicher Preis im gesamten Midewa-Einzugsgebiet.
„Wenn man sich entwickeln will, bietet sich das einfach an.“
Zum weiteren zeitlichen Ablauf sagte er weiter, der Stadtrat von Mücheln bekomme in der Dezember-Sitzung den Konzessionsvertrag zur Diskussion vorgelegt. Und an alle neuen Kunden gehe selbstverständlich noch ein Schreiben mit allen Informationen raus.
Auf MZ-Nachfrage meinte der Geschäftsführer, für die Midewa sei es keine Frage gewesen, das zusätzliche Versorgungsgebiet gern zu übernehmen. „Wenn man sich entwickeln will, bietet sich das einfach an.“ (mz)