Lebensgefahr auf See Lebensgefahr auf See: Wie Segler mit Kenterungen auf dem Geiseltalsee umgehen

Mücheln - Segelboote sind auf dem Geiseltalsee ein alltägliches Bild. Wer sich mit diesem Wassersport auskennt, der weiß, dass Kenterungen alltäglich sind. Das ist für Segler auch meist kein Problem. Sie schwimmen dann zum Boot, klettern hinauf und richten es unter Zuhilfenahme ihres eigenen Gewichts wieder auf. Aber ab und an kommt es dann doch vor, dass fremde Hilfe notwendig wird, wie ein Beispiel der vergangenen Tage zeigt.
Gekenterte Boote im Geiseltalsee: Es habe drei Männer gebraucht
„Es war gegen 10 Uhr vormittags“, erinnert sich Sebastian Simon vom 1. Geiseltaler Segelverein. Es habe ein ruppiger Wind geherrscht. Er war auf dem See segeln und bemerkte, dass auch ein anderes Boot der Klasse Ixylon startete. Irgendwann fiel ihm auf, dass kein Segel mehr zu sehen war. Er schaute genauer hin und stellte fest, dass das Boot mit seinen zwei Insassen gekentert war.
Sebastian Simon wusste auch, dass es bei diesem Bootstyp schwierig sein kann, es im Wasser wieder aufzurichten. Also segelte er hin, fragte, ob die Segler Hilfe brauchen. Als sie das bejahten, kehrte er zum Ufer zurück, wechselte in ein Vereins-Motorboot, fuhr wieder zum gekenterten Boot, nahm die beiden Männer auf und schleppte ihr Boot ab. Am Ufer habe sich dann noch einmal bestätigt, dass ein Ixylon, das kieloben treibt, schwer zu händeln sei, sagt er der MZ. Denn es habe drei Männer gebraucht, es wieder aufzurichten.
Nun herrschte bei diesem Zwischenfall zu keiner Zeit Lebensgefahr für die im Wasser schwimmenden Männer, so der stellvertretende Vorsitzende des 1. Geiseltaler Segelvereins. Es sei auch niemand verletzt worden. Er wolle aber alle Segelfreunde dafür sensibilisieren, dass so etwas jederzeit passieren könne und man doch so etwas wie eine Notfallkette einrichten sollte.
See-Anrainer-Kommunen Mücheln und Braunsbedra natürlich entsprechend ihrer Verantwortung
„Mir wäre es halt wichtig, zu bemerken, dass man sich bei schlechten Windverhältnissen und wenn man allein auf dem See ist abmeldet, damit ein Anrainer oder auch der Hafenmeister den See im Blick behalten“, sagt Sebastian Simon. Eine Idee, die auch Thomas Patzer vom Campingplatz Stöbnitz nur unterschreiben kann, wie er der MZ berichtet. Auch er hat mit seinem Motorboot schon oft gekenterten Seglern geholfen. Aber auch er kann nicht den ganzen Tag nur das Wasser im Auge behalten, um zu schauen, ob mit den Wassersportlern alles okay ist.
Im Übrigen haben die See-Anrainer-Kommunen Mücheln und Braunsbedra natürlich entsprechend ihrer Verantwortung dafür gesorgt, dass ihre Feuerwehren so ausgerüstet sind, dass sie helfen können, wenn sie alarmiert werden. „Wir haben schon gekenterte Boote wieder aufgerichtet oder Boote zurück in den Hafen geschleppt“, bestätigt Thomas Schulze, der Braunsbedraer Stadtwehrleiter. Schulungen dazu führe man selbst durch oder bediene sich der Hilfe des 1. Geiseltaler Segelvereins. (mz)