Kegel-Kreismeisterschaft Kegel-Kreismeisterschaft: Keine "ruhige Kugel"

Schkopau/MZ - Andreas Kelm wirkt relativ gelassen. Dabei hat der 17-Jährige ein anstrengendes Wochenende zu bewältigen. Zum einen will der Schaftstädter das Finale der Kreiseinzelmeisterschaft der Kegler in Schkopau gewinnen, und zum anderen auch eine Vorklausur zum Abitur erfolgreich hinter sich bringen.
Um aber überhaupt beim Finale am Sonntag starten zu dürfen, muss sich Kelm am Sonnabend, dem Tag seiner Klausur, im Halbfinale qualifizieren. Zwischen beiden Terminen blieb dem 17-Jährigen nur eine Stunde Zeit. Trotz der Hektik meistert er die Herausforderung gekonnt. „Im Halbfinale habe ich 541 Holz geschafft“, erzählt der Schafstädter am Finaltag. Damit beherrschte der Abiturient des Querfurter Gymnasiums die Konkurrenz eindeutig. Zuvor galt es, bei der mehrstündigen Vorklausur im Fach Deutsch eine Texterörterung zu schreiben. Der Spagat gelingt.
Insgesamt 13 Nachwuchskegler der Altersklasse U18 kämpfen am Sonntag in Schkopau um den Kreismeistertitel. Kelms persönliche Bestleistung liegt bei 595 Punkten, aufgestellt bei einem Punktspiel für Germania Schafstädt. Daran kann der Vorjahresvierte der Deutschen Meisterschaften beim Kreischampionat nicht anknüpfen. Lediglich auf 541 Holz kommt er in Schkopau, die dennoch reichen, um die Konkurrenz auf die Plätze zu verweisen. Er sichert in der Addition des Halbfinal- und des Finalwettkampfes der Altersklasse U18 mit 1 055 Punkten den Titel vor seinem Teamkollegen Moritz Grahl (1 006).
Vor sieben Jahren war Kelm durch seinen Vater Ralf zum Kegeln gekommen. Ralf Kelm leitet in Schafstädt die Sektion im Verein. „Früher habe ich noch Fußball gespielt, mich dann aber für das Kegeln entschieden“, sagt der neue Kreiseinzelmeister, der nicht nur im Kreis aus sportlicher Sicht tonangebend ist.
Den Landesmeistertitel hatte er im vergangenen Jahr erringen können. Einfach sei ein Sieg auch bei einer Kreismeisterschaft nicht zur erreichen, meint er. Kelm muss es wissen, denn bereits dreimal holte er schon diesen Titel. Die Konkurrenz unterschätzt er nicht. Der Franklebener Max Knopf etwa hatte im Halbfinale ebenfalls über 500 Punkte erzielt. In der Finalrunde - gespielt wurden insgesamt 120 Wurf auf vier Bahnen - bleibt Kelm aber das Maß aller Dinge.
Für ihn könnte das ein gutes Omen sein. In einigen Wochen findet auf der Schkopauer Bahn die Landesmeisterschaft statt. Dann will Kelm seinen Vorjahrestitel verteidigen. Die Chancen stehen nicht schlecht. Zumal der 17-Jährige mit Leistungs- und Zeitdruck gut umgehen kann, wie er bewiesen hat.