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Jubiläum in Luppenau Jubiläum in Luppenau: Beim Oldie-Abend regnet es regelmäßig

Von Undine Freyberg 07.09.2016, 13:30
Horst Schöngraf, Jörg Uhlmann und Heinrich Schwammel (von links) sind stolz auf ihren Verein.
Horst Schöngraf, Jörg Uhlmann und Heinrich Schwammel (von links) sind stolz auf ihren Verein. Peter Wölk

Luppenau - Die Zeile des Wolfgang-Ziegler-Klassikers „Verdammt - und dann stehst du im Regen“ könnte theoretisch für den Luppenauer Förderverein geschrieben worden sein. „Wir konnten fast darauf warten - immer wenn wir im August unseren Oldie-Abend veranstalten wollten, hat es geregnet. Aber wir haben es natürlich trotzdem durchgezogen“, sagt Jörg Uhlmann, der Vereinsvorsitzende. Damit die Leute im Trockenen sitzen und tanzen können, gibt es allerdings seit Jahren ein großes Festzelt. Beim Aufbau in diesem Jahr waren allerdings im Prinzip alle Helfer bis auf den Gemeindearbeiter fast 70 Jahre alt. Auch hier fehlt es also an Nachwuchs.

„Dafür hatten wir in diesem Jahr Glück mit dem Wetter.“ Das war wohl das Geschenk zum 20-jährigen Bestehen des Vereins, der sich darum kümmert, dass im Dorf - besser gesagt in den Dörfern Lössen, Luppenau und Löpitz - etwas los ist. Der Verein ist allerdings mehr als nur der Veranstalter von Tanzabenden oder Weihnachtsmarkt.

Engagement in Kommunalpolitik

Mehrere Mitglieder engagieren sich in der Kommunalpolitik, und der Verein nimmt sich seit 2009 einmal im Jahr den ökumenischen Pilgerweg vor, der durchs Dorf führt. „Wir fahren dann mit dem Rad von der Autobahnbrücke meistens bis zu Neumarktbrücke und überprüfen den Weg auf Schäden - muss vielleicht irgendwo etwas verschnitten oder ein fehlendes Schild angebracht werden, dann übernehmen wir das“, so Uhlmann. Man habe vor sieben Jahren damit begonnen, den Weg zu pflegen und mache das bis heute.

Überhaupt hat der Verein viele Traditionen ins Leben gerufen - den Sommernachtstanz, das Kinderfest, die jährliche Exkursion - die am Wochenende übrigens ins 1. Deutsche Bratwurstmuseum nach Thüringen führte - und natürlich den jährlichen Weihnachtsmarkt an der Feuerwehr.

Glühwein und Würstchen

„Das fing damit an, dass einer im Dorf einen Baum übrig hatte“, sagt Pressewart Horst Schöngraf und schaut hinüber zu seinem Vereinsvorsitzenden, der ebenfalls lacht. Jedenfalls ging damals alles ganz schnell. Die Feuerwehr fällte den Baum. Auf dem Platz vor dem Schloss wurde ein Hülse in den Boden gelassen, um den Baum aufzustellen (seitdem findet sich jedes Jahr problemlos ein Baum, der dann das Dorf schmückt). Auch Glühwein und Würstchen waren schnell organisiert. Aber wie kann es in Luppenau anders sein. „Auch unser erster Weihnachtsmarkt war damals verregnet“, erinnert sich Vereinschef Uhlmann (71), einer der zwei DJs der jahrzehntelang in der Region aktiven Disko 83’72.

Mittlerweile wird der kleine Weihnachtsmarkt am Vorabend des 1. Advent sogar „angeblasen“. „Ein Mann aus unserem Verein ist Hornist in Halle und hat mit zwei weiteren Musikerkollegen unseren Markt musikalisch eröffnet. Das war toll“, schwärmt Heinrich Schwammel, der im Verein für die Finanzen zuständig ist. „Und die waren selbst so begeistert, dass sie wohl in diesem Jahr wiederkommen werden.“

Ein echtes Familiending

Übrigens ist der Luppenauer Förderverein ein echtes Familiending. Eine Familie zahlt pro Jahr einen Mitgliedsbeitrag von 30 Euro. „Und wenn in einer Familie ein Kind geboren wird, ist es eigentlich automatisch Mitglied“, sagt Jörg Uhlmann. Auch sonst könne man im Ort auf vielfältige Unterstützung bauen, zum Beispiel vom Verein neue Wege miteinander oder von der Feuerwehr. Auch eine einst ortsansässige Firme, die Luppenau mittlerweile verlassen hat, hält dem Verein die Spendentreue.

Was die derzeit 70 Vereinsmitglieder in den vergangenen Jahren alles so angestellt und erreicht haben, füllt mittlerweile unzählige Fotobücher und Ordner. Und die werden ganz bestimmt herumgereicht, wenn der Verein am 30. September im Löpitzer Schloss sein Jubiläum mit einer Festveranstaltung feiert. (mz)