Inlineskating Inlineskating: Zu schnell für die Mutter
Bad Harzburg/MZ/SL/BRÄ. - Jessica Löschke lacht, als sie die Frage hört. Was es denn für ein Gefühl sei, wenn man so viel schneller als die eigene Mutter ist? "Naja, das ist schon nicht schlecht", sagt die Bad Dürrenbergerin, die ab dem nächsten Schuljahr auf der Sportschule in Oberwiesenthal im Langlauf durchstarten will. Ihre Mutter abgehängt hat sie aber beim Inlineskating.
Zum fünften Mal veranstaltete der Skiklub Oker in Bad Harzburg den Krodo Cup als Ranglisten-Lauf für Skilangläufer der Skiverbände Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. In der Tiefgarage eines Einkaufsmarktes fand der anspruchsvolle Inline-Techniksprint statt. Die Rollsportler mussten ihre Inlineskates schon ziemlich gut beherrschen, um die zahlreichen Hindernisse fehlerfrei zu passieren und dabei den Pfeilern geschickt auszuweichen. Das Ganze über eine Strecke von einem Kilometer. Den Streckenrekord aller weiblichen und männlichen Teilnehmer im Alter von fünf bis 55 lief die 12-jährige Jessica Löschke in einer Zeit von 1:22,06 min. Für die Altersklassensieger gab es besonders originelle Preise, die den Krodo, ein Fabelwesen, über einem Inliner zeigen.
Neben Jessica Löschke konnten diesen Pokal noch zwei weitere Sportler des TSV Leuna mit nach Hause nehmen. Einen bekam Jessicas kleine Schwester Cora, die in der AK 9w mit 1:40,43 min die Schnellste war. Cedrik Sikorski wurde in der AK 10m mit 1:40,10 min Erster. Weiterhin belegte Celina Brose (AK 10w) den vierten Platz in 1:58,60 min, Lena Weber (AK 11 / 12w) den fünften Platz in 1:54,50 min, Vanessa Müller (AK 11 / 12w) den zehnten Platz in 2:05,20 min und Raik Sikorski (Jg. 98 und älter) den neunten Platz in 1:47,00 min. Sabine Löschke, die auch im Jg. 98 und älter startete, wurde Zweite in 1:40,00 min - also 17,94 Sekunden langsamer als ihre Tochter Jessica. Laurence Sikorski (AK 8m) musste der schweren Strecke indes Tribut zollen und konnte aufgrund eines schweren Sturzes das Rennen nicht beenden.
Im Anschluss an die Rennen in der Tiefgarage begannen die Massenstartrennen auf der Straße. Hier gab es drei Startgruppen. Und auch da zeigten die Leunaer Skisporler ihr Können auf Inlineskates. Bei den Jüngsten siegte die achtjährige Cora Löschke in 3:28,70 min über 1 400 Meter. Auch Cedric Sikorski konnte in 3:32,04 min den Siegerpokal der AK 10m mit nach Hause nehmen. In der zweiten Startgruppe (2002-2001) lieferten sich Lena Weber (in 3:40,01 min) und Vanessa Müller (in 3:40,02 min) ein Kopf-an-Kopf-Rennen, so dass sie fast zeitgleich als schnellste Mädchen dieser Klasse über die Ziellinie fuhren.
Die letzte Startgruppe bestand aus allen Läuferinnen und Läufern der Jahrgänge 2000 und älter. Die jüngeren Starter mussten die 1 400m-Runde dreimal absolvieren, die älteren fünfmal. Souverän führte Jessica Löschke das gesamte Feld vom Start bis zum Ziel mit einem komfortablen Vorsprung an und siegte in 7:03,04 min mit 1:23 min Vorsprung auf Platz zwei. Ebenfalls zum Sieg lief ihre Mutter Sabine Löschke in 12:20,54 min. Dem Tempo ihrer Tochter konnte sie dabei aber nicht folgen. "Ein bisschen juckt mich das schon, wenn man von einer Jüngeren überholt wird", gibt Sabine Löschke zu, "aber solange es meine eigene Tochter ist, kann ich damit leben." Den Leunaer Teamerfolg rundete Jens Müller bei den Männern mit 12:59,03 min ab.