Illuminierter Hingucker: Illuminierter Hingucker: Eine Pyramide für das ganze Jahr

Niemberg - Einige Dorfbewohner, vor allem Familien mit kleinen Kindern, schauten in den letzten Tagen schon immer mal wieder auf dem Hof des Dorfgemeinschaftshauses Alte Brennerei vorbei. Ihre Neugier galt einer ganz besonderen Baustelle dort. „Unser Verein hat hier eine Pyramide aufgebaut“, sagt Jens Prinzing, Chef des Vereins Alte Brennerei, und freut sich sehr über das, was entstanden ist. „Es ist ein Unikat“, erklärt er. „Wir hatten keine Vorlage, keine Bauanleitung von anderswo, haben uns nur von anderen Openair-Pyramiden inspirieren lassen.“

Die Idee, eine große Pyramide auf dem Vereinsgelände der einstigen Brennerei zu bauen, habe man bereits vor eineinhalb Jahren gehabt. In der Mitgliederversammlung Mitte September wurde dann beschlossen, das Projekt in diesem Jahr umzusetzen, so dass die ganze Advents- und Weihnachtszeit das Vereinsgelände in besonderer Weise illuminiert sein wird und die Pyramide die Herzen der Menschen erfreuen kann.

„Zwölf Leute hatten sich für das Pyramidenteam gemeldet. Am 2. Oktober haben wir uns das erste Mal getroffen, uns Skizzen angesehen und beraten, wie die Pyramide aussehen soll, wie hoch sie sein und welchen Durchmesser sie haben soll.“ Nachdem dann eine detaillierte Zeichnung angefertigt war, habe man gleich mit dem Bau begonnen und sich immer Samstagvormittag getroffen, erzählt Prinzing. Als erstes wurde ein Fundament geschaffen und eine Stahlkonstruktion in den Boden gebracht.

Mit Hilfe vieler Vereinsmitglieder und auch anderer Dorfbewohner und Handwerker aus dem Ort ist eine vierstöckige Weihnachtspyramide mit einer starren sowie drei beweglichen Etagen entstanden. Dabei habe man manchmal vor richtigen Problemen gestanden, sagt Prinzing. So habe man feststellen müssen, dass es nirgendwo Lampen gibt, die man als überdimensional große Pyramidenkerzen verwenden konnte. Also war die Kreativität gefragt, und es wurden selbst 16 Lampen gebaut auf roten Rohrstücken. Selbstverständlich habe ein Elektriker dabei mitgewirkt, so Prinzing.

Auch die Figuren, mit denen die Pyramide bestückt wurde, sind zum großen Teil selbst gefertigt. „Unsere Vereinswerkstätten, also die Holz-, die Metall- und die Keramikwerkstatt haben sie geschaffen“, freut sich Prinzing. Er zeigt nach ganz oben, wo unter den Flügeln Holzfiguren stehen, die an Kurendefiguren aus dem Erzgebirge erinnern. In der Etage darunter stehen Metallfiguren.

„Das sind acht Nussknacker, die aus Rostmetall entstanden sind“, erläutert der Vereinschef. Wieder eine Etage weiter unten finden sich etliche Keramikfiguren, die aus bunt glasierten Tontöpfen bestehen. Schnell kann man ausmachen, dass es sich um die drei Heiligen Könige handelt. Dazu kommen Hirtenfiguren und Schafe aus Keramik. Alles selbstgemacht, versteht sich. Die unterste Etage schließlich führt in eine Weihnachtswelt mit Rentieren und Wichteln.

Die Pyramide soll übrigens nicht nur zu einem besinnlichen Advent beitragen. Der Verein hat bereits überlegt, wie man sie noch nutzen kann, damit sie nicht in jedem Jahr vollständig auf- und abgebaut werden muss. „Wir haben schon erste Ideen, wie man sie zu Ostern gestalten kann“, sagt Jens Prinzing, der sich zudem vorstellen kann, dass man sie im Sommer als riesige Blumenampel verwendet. Für den Bau hat der Verein im Ort sowie im zu Niemberg gehörenden Eismannsdorf viele Spenden von Bewohnern bekommen. Darüber ist der Verein „Alte Brennerei“ sehr froh. Allerdings suche man noch weitere Spenden, um alle Kosten decken zu können. Jens Prinzing gibt sich optimistisch.

Die Pyramide wird am Sonntag, 29. November, 17 Uhr, das erste Mal offiziell in Betrieb genommen. Bis zum zweiten Januarwochenende soll sie jeden Tag von 17 bis 22 Uhr leuchten. (mz)