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Jubiläum IG Bildung seit 30 Jahren im Einsatz für die Gesellschaft

Die Interessengemeinschaft Bildung Leuna-Merseburg besteht seit 30 Jahren und bietet unter anderem Maßnahmen zur Berufsorientierung an.

Von Laura Nobel 07.10.2021, 14:01
IBLM-Geschäftsführer Steffen Staake und Geschäftsbereichsleiterin Stefanie Weber-Fliegner feierten  mit Mitarbeitern und Mitgliedern der IBLM das 30-Jährige Bestehen des Vereins.
IBLM-Geschäftsführer Steffen Staake und Geschäftsbereichsleiterin Stefanie Weber-Fliegner feierten mit Mitarbeitern und Mitgliedern der IBLM das 30-Jährige Bestehen des Vereins. (Foto: Laura Nobel)

Leuna/MZ - „Ohne den Verein hätte es das hier alles gar nicht gegeben“, sagt Matthias Engel. Sein Blick geht in Richtung Fenster. „Dann wäre dort wahrscheinlich eine grüne Wiese.“ Stattdessen stehen dort die Gebäude der Bildungsakademie Leuna (BAL) und der Interessengemeinschaft Bildung Leuna-Merseburg (IBLM) - zwei Einrichtungen, die eng miteinander verknüpft sind, wie Marketingleiter Engel betont. Die IBLM besteht inzwischen seit 30 Jahren und setzt Bildungsmaßnahmen um, die sich stets an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientieren.

100 Jahre Ausbildung

Hervorgegangen ist die IBLM kurz nach der Wende aus der Polytechnik der ehemaligen Leuna-Werke und hat entscheidend dazu beigetragen, dass seit bald 100 Jahren ununterbrochen am Chemiestandort Leuna ausgebildet werden kann - der erste Lehrling erhielt 1923 seinen Lehrvertrag. „Dazu wäre es nicht gekommen, wenn sich vor 30 Jahren nicht ein paar mutige Leute ein Herz gefasst hätten“, sagt Steffen Staake, Geschäftsführer beider Einrichtungen. Unter diesen Menschen war auch Leunas Bürgermeisterin Dietlind Hagenau (parteilos), die bis heute Vorstandsmitglied ist. „Sie war an allen Entscheidungen in 30 Jahren maßgeblich beteiligt. Das kann man nicht hoch genug würdigen“, freut sich Staake, der die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Leuna schätzt. Die Gründung der IBLM und zwei Jahre später der BAL habe die Lehrlingsausbildung vor Ort gerettet. „Das Bildungswesen konnte quasi so weitergeführt werden, wie es zu DDR-Zeiten war“, sagt Engel.

Gleich im Gründungsjahr 1991 eröffnete die IBLM ihre Außenstelle in Weißenfels, ein Jahr später folgte die Gründung der Schweißtechnischen Kursstätte Leuna. 1996 wurde zudem die Fachschule Technik für staatlich geprüfte Techniker eröffnet.

Die IBLM steht stets im Zeichen der Veränderung und passt sich immer wieder an die gesellschaftlichen Erfordernisse an. Ihre Bildungsmaßnahmen orientieren sich, entsprechend der Satzung, an den Bedürfnissen der Gesellschaft. „Das, was gebraucht wird, versuchen wir umzusetzen“, erklärt der Geschäftsführer. So hat der Verein etwa auch junge Flüchtlinge betreut und sich für die Integration dieser eingesetzt.

Anfrage aus Halle

Eines der aktuellen Steckenpferde der IBLM ist die Berufsorientierung. Seit 2017 gibt es das Projekt Pink, das IBLM und BAL gemeinsam mit dem Verein Arbeit und Leben Sachsen Anhalt durchführen. Pink ist ein Modellprojekt zur nachhaltigen Verankerung von Elementen der Berufsorientierung an Sekundarschulen im Saalekreis. „Es geht darum, die Möglichkeiten aufzuzeigen, die wir hier vor Ort in der Region haben“, so Staake. Aktuell nehmen neun Schulen aus dem Landkreis mit derzeit 650 Schülern daran teil. Es gebe sogar schon eine Anfrage von einer Schule aus Halle, die gern mitmachen möchte.

Doch kommendes Jahr läuft die Förderperiode des über den Europäischen Sozialfonds finanzierten Projekts aus. Man wolle aber dafür kämpfen, dass es weiter verlängert wird, betont Staake. Das Projekt habe sich über die Jahre bewährt, die Nachfrage steige: „Wir bekommen die deutlichen Signale aus der Wirtschaft und von den Schulen.“

Die IBLM hat derzeit 22 Mitarbeiter und 62 Mitglieder. Der Verein besitzt elf Immobilien in Leuna und Weißenfels, in denen unterschiedliche Bildungsmaßnahmen stattfinden.