HFC zu Gast in Braunsbedra HFC zu Gast in Braunsbedra: Geiseltal-Auswahl fordert den Drittligisten heraus

Braunsbedra - Lützkendorf, einst eine selbstständige Gemeinde und ab 1938 ein Ortsteil von Krumpa, wurde wie viele andere Ortschaften im Geiseltal im Zuge des Braunkohleabbaus weggebaggert. Doch der Name des Ortes lebt noch, zumal der Krumpaer Sportverein (KSV) Lützkendorf in diesem Jahr den 70. Geburtstag seiner Gründung begeht. Und in diesem Zusammenhang organisiert der KSV am Freitag im Stadion in Braunsbedra ein Fußballfest mit dem Halleschen FC als Gast.
Wie viele andere Großbetriebe wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auch das ortsansässige Mineralölwerk zu einem Träger einer Betriebssportgemeinschaft, nämlich der BSG Chemie Lützkendorf, die im Dezember 1948 gegründet wurde. Bis zu zwölf Sportarten fanden dort eine Heimat. Und in einigen Disziplinen, wie dem Boxen, Tischtennis oder Volleyball schaffte man es sogar zeitweilig bis in die DDR-Spitze.
1990 kam es zur Umbenennung in den KSV Lützkendorf
In den Zeiten der politischen Wende 1989/90 und der folgenden Stilllegung des Mineralölwerkes kam es auch wegen der dann fehlenden materiellen Unterstützung zum fast völligen Zusammenbruch der BSG. 1990 kam es zur Umbenennung in den KSV, einige Sportarten fusionierten mit den Abteilungen des SV Braunsbedra. Weiter lief es in Krumpa eigentlich nur im Tischtennis unter dem legendären Alfred Liebau und im Freizeit-Volleyball.
1996 kam es zur Neugründung der Abteilung Fußball, die auch wieder in den Spielbetrieb auf Kreisebene einstieg. Eng verbunden mit der positiven Entwicklung der Fußballabteilung und des KSV insgesamt ist der Name Marco Brandt. Der 44-jährige Elektriker stieg nach seiner Montagetätigkeit im Jahr 2007 ins Ehrenamt ein, beerbte drei Jahre später Liebau als Vereinsvorsitzender.
Vorsitzender des KSV Lützkendorf: Mittlerweile haben wir wieder 148 Mitglieder
„Mittlerweile haben wir wieder 148 Mitglieder und sogar neue Freizeitabteilungen, in denen Karate, Badminton und Tanzsport betrieben wird“, freut sich der Krumpaer Vereinschef. Positive Schlagzeilen produzierte der KSV auch in der jüngsten Vergangenheit dadurch, dass er sich erfolgreich um die Integration von Migranten bemühte. „Da in Krumpa Asylsuchende untergebracht sind, lag es nah, über den Sport Brücken zu bauen“, betont Brandt. Und dies fand Anerkennung über das Geiseltal hinaus.
„Neben der Gesamtverantwortung für den Verein gilt meine große Liebe aber unbestritten dem Fußball“, gibt Brandt freimütig zu. Schließlich stammt er aus einer Familie, die vom Fußball besessen ist. Neben Sohn Benjamin, der im vergangenen Jahr Torjäger im Landesliga-Team des SV Braunsbedra war, ist Vater Martin dort Mannschaftsleiter und Bruder Ronny der aktuelle Torjäger. „Was lag da näher, zu unserem Vereinsjubiläum ein Fußballfest zu organisieren“, blickt Brandt zurück. Und die Bemühungen um ein Gastspiel des Drittligisten HFC, der auch im Geiseltal seine Fans hat, waren erfolgreich. So tritt am Freitag um 17 Uhr zunächst die Traditionsmannschaft der Hallenser auf eine Auswahl von „Ehemaligen“ aus dem Geiseltal.
HFC tritt gegen aktuelle Geiseltal-Auswahl in Braunsbedra an
Zwei Stunden später kommt es dann im Rahmen seiner Sommertour zum Auftritt der Profis des HFC gegen eine aktuelle Geiseltalauswahl, in der neben Kickern des Landesligisten SV Braunsbedra auch Spieler von Sportring Mücheln und des KSV Lützkendorf mitwirken werden. Der Fußballabend wird musikalisch umrahmt vom Geiseltaler Bergmannsorchester und der Band „G-Nurse“. Dem Fußball-Leckerbissen im Stadion Braunsbedra fiebern sicher nicht nur die Brandts in großer Vorfreude entgegen.
››Die Kassen am Stadion sind ab 16 Uhr geöffnet. Die Tagestickets kosten 8 Euro, nur für das Hauptspiel sind sechs Euro fällig. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben freien Eintritt. (mz)