Einsatz bei sieben Grad Celsius Helfer beim Mitteldeutschen Marathon versorgen die Läufer in Döllnitz
Döllnitz/Lochau - Sonntag, kurz nach 10 Uhr, in Döllnitz. Auf der Durchgangsstraße im kleinen Schkopauer Ortsteil ist kaum jemand unterwegs, ist es doch bitterkalt. Lediglich sieben Grad zeigt das Thermometer.
Nur kurz vor dem Ortsausgang bricht plötzlich Hektik aus: Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und deren Familienanhang rücken schnell einige Tische zurecht und bedecken diese mit Alufolie. „Es wird nicht mehr lang dauern, dann kommen die ersten Läufer“, sagt Kristin Pantke und gibt ihren Kolleginnen damit an diesem Vormittag das Kommando.
Pantke und die anderen Helfer sind am Rande des Mitteldeutschen Marathons, der die Athleten am Sonntag auf ihrem Weg von Leipzig nach Halle auch durch Raßnitz, Lochau und Döllnitz führte, für die Versorgung der Sportler mit Getränken und frischem Obst zuständig.
Essen und Trinken für die Läufer des Mitteldeutschen Marathons
Während die einen noch die Tische eindecken, schnappen sich die anderen die Äpfel, um sie in mundgerechte Stücke zu schneiden. Oder aber sie reihen die Becher vor sich auf, um sie mit Wasser, süßer Cola oder isotonischen Getränken zu befüllen.
„Die Ersten sollen bei Raßnitz sein“, ruft ein Passant den Frauen zu. Und noch einmal legen diese einen Zahn zu, schnippeln Dutzende Äpfel und Bananen in kleine Happen oder überlegen, wie sie die Becher am besten auf den Tischen platzieren, damit sie die Sportler im Vorbeilaufen leicht mitnehmen können.
„Wisst ihr noch beim letzten Mal?“, fragt Andrea Kaiser in die Runde. „Da sind wir noch hinter den Skatern hinterhergerannt und haben denen die Becher in die Hand gedrückt“, sagt sie. Zur Demonstration setzt Kaiser zu einem kurzen Sprint unter dem knallroten Zelt an, das den Versorgungspunkt schon von weitem als solchen erkennbar macht.
Rund um die Helfer, die zudem auch die zeitweise Absperrung der Straßen für den Autoverkehr übernommen haben, wuseln auch einige Teilnehmer herum. Es sind die Staffelläufer, die in Döllnitz auf ihre Teamkameraden warten, um von ihnen den Staffelstab zu übernehmen und diesen bis nach Halle zu führen. „Ich könnte das ja nicht“, sagt Kaiser. „Ich bewundere jeden einzelnen Teilnehmer dafür, dass er den Marathon durchhält.“
Gegen 10.45 Uhr erscheint am Ende der Straße plötzlich ein kleiner Punkt. Es ist die Spitze des Feldes, die sich dem Versorgungspunkt nähert. Nach fast dreistündigem Lauf greifen die Athleten gern zu den vorbereiteten Bechern und werden dabei von den Helfern hinter den Tischen angefeuert. Jene, die später im Mittelfeld folgen, finden sogar noch Worte, rufen den Frauen ein Danke zu. (mz)

