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600.000 Euro Schaden Großbrand in Lagerhalle in Schafstädt - Feuer zerstört Speicher

Flammen zerstören den von einem Reit- und Ausbildungsstall in Schafstädt genutzten Speicher samt Wintervorräten. Schaden circa 600.000 Euro

Von Anke Losack 12.10.2021, 08:59
Einsatzkräfte der Feuerwehren bekämpften den Brand vom Boden und von der Drehleiter aus.
Einsatzkräfte der Feuerwehren bekämpften den Brand vom Boden und von der Drehleiter aus. (Foto: Anke Losack)

Schafstädt/MZ - Feuerwehrfahrzeuge reihten sich Montagnachmittag in der Niederwünscher Straße in Schafstädt aneinander, zwei dicke Druckschläuche zur Wasserförderung schlängelten sich auf dem Asphalt entlang und mündeten zu einem Agrargelände. Dort stand eine große Halle, in der laut Polizei mehrere hundert Tonnen Wintergerste sowie Stroh und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse gelagert waren, in Flammen. Der entstandene Schaden belaufe sich auf etwa 600.000 Euro, heißt es.

Es handelt sich um die Lagerhalle, die von einem Reit- und Ausbildungsstall genutzt wird. Alle gespeicherten Vorräte für die Versorgung der Tiere über den kommenden Winter sind abgebrannt, war zu erfahren. Personen und Tiere wurden bei dem Großbrand nicht verletzt, sagte Stefan Thielmann, Einsatzleiter und zugleich Stadtwehrleiter der Goethestadt Bad Lauchstädt, zu der Schafstädt gehört. Nach Angaben der Polizei ist die Brandursache noch nicht geklärt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Feuerwehren  brannte die Lagerhalle in voller Ausdehnung.
Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Feuerwehren brannte die Lagerhalle in voller Ausdehnung.
(Foto: Feuerwehr Bad Lauchstädt)

„Der Dachstuhl ist eingebrochen“

Über 50 Einsatzkräfte von den Freiwilligen Ortsfeuerwehren der Goethestadt Bad Lauchstädt, den Wehren aus Mücheln und Langeneichstädt sowie Querfurt waren vor Ort. Kurz nach 13 Uhr erfolgte die Alarmierung. Bei Eintreffen der ersten Wehren brannte die Halle in voller Ausdehnung, berichtete Thielmann und konstatierte gegen 14 Uhr: „Der Dachstuhl ist eingebrochen, aber wir haben das Feuer unter Kontrolle.“

Um die Wasserversorgung sicherzustellen, wurde im Ort eine Ringleitung und der sogenannte Krugsche Teich nahe der Apotheke angezapft und Wasser zur Einsatzstelle gepumpt. „So sind wir auch nicht abhängig vom Trinkwassernetz“, sagte Tom Beßler von der Feuerwehr Schafstädt und Einsatzabschnittsleiter für die Wasserversorgung. Im Zuge der Löscharbeiten kam auch die Drehleiter der Feuerwehr Querfurt zum Einsatz. Beim Löschen von Brandnestern aus dem Korb heraus wurde ein sogenanntes Netzmittel eingesetzt, das dazu dient, „um die Oberflächenspannung zu zerstören und eine bessere Löschwirkung zu erzielen“, sagte Thielmann und blickte voraus, dass der Einsatz noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde. „Wir müssen alles aus der Halle rausholen und dann ablöschen.“

Einsatzfahrzeuge und Schläuche in der Niederwünscher Straße
Einsatzfahrzeuge und Schläuche in der Niederwünscher Straße
(Foto: Anke Losack)

Neben Feuerwehr und Polizei war auch der Rettungsdienst vor Ort. Dieser wurde nach etwa zwei Stunden von ehrenamtlichen Mitarbeitern vom Deutschen Roten Kreuz abgelöst. „Wenn Atemschutz bei uns mit im Einsatz ist, sollte man den Rettungsdienst mit vor Ort haben“, so Thomas Werner, Einsatzabschnittsleiter für den sogenannten Breitstellungsraum, wo Einsatzkräfte und -mittel gesammelt und koordiniert wurden. Aufgrund der aufwendigen Löscharbeiten musste die Kreisstraße am Montag voll gesperrt werden. Nach Angaben der Polizei wird die Vollsperrung noch bis Dienstag andauern.