Goldener Herbst: Goldener Herbst: Wo es im Saalekreis überall schimmert

Merseburg/Querfurt - Vom „warmen Golde“ schrieb bereits vor 190 Jahren der deutsche Lyriker Eduard Mörike. Wie viele Menschen im Saalekreis in diesen Tagen zeigte sich damals auch der bekannte Dichter in seinem Werk „Septembermorgen“ fasziniert vom goldglänzenden Kleid, in das sich die Natur im Herbst gehüllt hat.

Während das Wetter vergänglich ist, hat MZ-Fotograf Peter Wölk auf seinem Spaziergang durch den Saalekreis aber mitunter auch Glanz entdeckt, der etwas länger bleibt und teils mit den letzten warmen Sonnenstrahlen noch einmal richtig erstrahlt.

Rein meteorologisch gesehen, ist der Goldene Herbst oder Oktober im Übrigen kein klar definiertes Phänomen, sagt Jens Oehmichen. Der Meteorologe arbeitet beim Deutschen Wetterdienst in Leipzig und hat die aktuellen Daten im Blick. Wie immer bei den Vorhersagen sieht es auch Oehmichen als reine Spekulation an, wenn bereits im Sommer darüber spekuliert wird, ob der Oktober noch einmal mit sommerlichen Temperaturen und viel Sonne verwöhnt oder nicht.

Einen Zusammenhang könne man jedoch gut beobachten: Wenn es in der Karibik starke Hurrikans gibt, was in diesem Jahr ja der Fall war, steigt die Wahrscheinlichkeit von einem warmen Oktober deutlich. „Das liegt daran, dass die Sturmtiefs dann in Richtung Nordosten abziehen und warme Luft vor sich herschieben, wie aktuell das Beispiel Ophelia zeigt“, erklärt Oehmichen. Während sich der Ex-Orkan über den britischen Inseln austobt, profitiert Mitteleuropa - und dort vor allem Deutschland - von tollem Wetter.

Ob tatsächlich ein Zusammenhang besteht, müssten jedoch erst noch Langzeitbeobachtungen zeigen. „In den vergangenen Jahren waren diese Phänomene jedoch öfter zu beobachten“, meint der Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst.

Rückschlüsse auf die Wetteraussichten für den nahenden Winter lasse ein Goldener Herbst oder Oktober allerdings nicht zu. „Da gibt es einfach zu viele Einflüsse, die eine Rolle spielen“, betont der Experte. Fest stehe jedoch, dass wohl noch bis Donnerstag die vorerst letzten 20 Grad dieses Jahres im Saalekreis zu erwarten sind. „Da spielt dann einfach der Jahreslauf und der Stand der Sonne mit rein“, sagt Oehmichen. Diese stehe dann so tief, dass sie die Luftmassen nicht mehr so stark erwärmen kann.

Warm wird es dann auch nach dem Wochenende nicht mehr wirklich, wie der Meteorologe erklärt. Leichter Wind kommt aus, Schauer seien drin. Und die Temperaturen werden sich wohl typisch für dies Jahreszeit bei etwa zehn Grad Celsius einpegeln.

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