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Gemeinderat Petersberg Gemeinderat Petersberg: Putsch gegen neuen Bürgermeister

Von Oliver Müller-Lorey 15.03.2017, 14:38
Ulli Leipnitz
Ulli Leipnitz Jan Möbius

Petersberg - Im Wasser- und Abwasserzweckverband Saalekreis (WAZV) steht möglicherweise eine personelle Änderung an. Ulli Leipnitz (parteilos), bisheriger Vertreter der Gemeinde Petersberg, könnte das Amt an das Gemeinderatsmitglied Frank Bommersbach (CDU) abgeben - sofern dieser sich zur Wahl stellt und die Zustimmung erhält.

Insbesondere die CDU-Fraktion im Petersberger Gemeinderat, der sich am Mittwoch konstituieren wird, war mit Leipnitz’ Arbeit im WAZV nicht zufrieden. Er habe Ende 2015 mit seiner Zustimmung im Zweckverband dafür gesorgt, dass das Trinkwasser im Bereich des WAZV deutlich teurer geworden sei. CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Godziszewski wirft ihm vor, den Gemeinderat darüber nicht informiert zu haben.

CDU-Fraktionsvorsitzender: Ab Januar 2016 ist das Wasser viel teurer geworden. Das hat uns natürlich nicht gefallen

„Ab Januar 2016 ist das Wasser viel teurer geworden. Das hat uns natürlich nicht gefallen“, sagt Godziszewski. Sonst habe man aber überhaupt nichts gegen Leipnitz, betont er. Seine CDU-Fraktion werde nun Bommersbach vorschlagen. Der ist Mitglied im Petersberger Gemeinderat und Ex-Landtagsabgeordneter. Laut Godziszewski wisse Leipnitz bereits, dass ein anderer Kandidat lieber gesehen würde.

Leipnitz, der am Sonntag in seinem Amt als Bürgermeister von Petersberg bestätigt worden war, ist von der Kritik überrascht. „Den Hintergrund kann ich nicht nachvollziehen. Keiner hat mir gesagt, dass meine Arbeit schlecht war.“ Er habe auch nicht das Gefühl gehabt, dass die CDU ihn als WAZV-Vertreter loswerden wollte. „Die CDU im neuen Gemeinderat hat mich gefragt. Sie hätten da einen anderen Vorschlag, weil ich ja genug zu tun hätte“, so Leipnitz.

Ulli Leipnitz: Ein Verlust des Postens stellt für ihn kein Problem da

Ein Verlust des Postens stelle für ihn kein Problem da. „Ich klebe nicht an dieser Sache. Ich muss das nicht machen.“ Wenn sich aber sonst niemand finden würde, der das Amt wieder übernimmt, würde er es machen. Dass er 2015 den Gemeinderat nicht über seine Zustimmung beim WAZV informiert habe, bestreitet Leipnitz. Das derzeitige Preismodell, bei dem alle Verbraucher den gleichen Grundpreis zahlen, findet er gerecht.

Auf MZ-Nachfrage wollte Bommersbach nicht sagen, ob er sich eine Arbeit im WAZV vorstellen könnte. Er wolle erst die Sitzung am Mittwoch abwarten. Posten sollten nicht schon vorher verteilt werden. (mz)