Gebührenerhöhung Gebührenerhöhung: So viel kosten Konten bei der Saalesparkasse zukünftig

Halle (Saale)/Merseburg - Für die 240.000 Privat- und 16.000 Geschäftskunden der Saalesparkasse werden zum 1. März 2017 die Kontoführungsgebühren zum Teil erheblich steigen. Im privaten Bereich kostet das Klassikkonto statt 2,50 monatlich dann 3,90 Euro. Das Kompaktkonto verteuert sich um 3,40 auf 7,90 Euro. Für das Online-Konto, bisher gebührenfrei, werden künftig 2,90 Euro gefordert. Das Startkonto für Schüler und Studenten bleibt kostenlos. Geschäftskunden legen beispielsweise bei Giro-Klassik ebenfalls kräftig drauf: Die Saalesparkasse verlangt ab März zehn statt sechs Euro im Monat.
„Die Lage am Finanzmarkt zwingt uns zum Handeln. Die Erhöhungen sind notwendig, um die Saalesparkasse wirtschaftlich zukunftsfähig zu halten“, sagte Uwe Stettin, Abteilungsleiter Vorstandsstab, auf Nachfrage der MZ. Das Kreditinstitut verschickt Briefe, um die Kunden über die Veränderungen zu informieren. Laut Stettin handelt es sich um die erste Gebührenanpassung seit dem 31. Dezember 2007. Damals war die Stadt- und Saalesparkasse Halle mit der Kreissparkasse Merseburg-Querfurt fusioniert. Mit der neuen Kostenstruktur bewege man sich im Vergleich mit anderen regionalen Filialbanken im unterdurchschnittlichen Bereich. Die Gebühren für Überweisungen oder das Einrichten von Daueraufträgen werden je nach Kontomodell entweder erhöht oder gesenkt.
Saalesparkasse: Wir haben intern bereits an allen Stellschrauben gedreht
„Wir haben intern bereits an allen Stellschrauben gedreht, um die Arbeit effektiver zu gestalten und auch Kosten zu sparen. Es ist unser Ziel gewesen, solange wie möglich die Gebühren stabil zu halten“, sagte Stettin. Allerdings macht die anhaltende Niedrigzinsphase der gesamten Finanzbranche zu schaffen - andere Bankhäuser hatten daraufhin ihre Preise bereits nach oben angepasst. „Auch wir müssen jetzt dafür zahlen, wenn wir Geld parken“, sagte Stettin. Und wenn die Einnahmen aus Kreditgeschäften sinken, dann lassen sich auch die Kontogebühren der Kunden nicht mehr durch Umschichtungen stützen. Zumal das Leistungsspektrum der Angebotspalette deutlich zugenommen habe. Davon hätten die Kunden seit Jahren schon profitiert.
Trotz der komplizierten Lage am Markt geht die Saalesparkasse davon aus, dass sie gut durch das aktuelle Geschäftsjahr kommen wird. Und am Bekenntnis zum Filialnetz werde nicht gerüttelt, hieß es am Mittwoch. „Wir planen keine Schließung von Standorten, auch nicht in der Fläche. Persönliche Beratung ist uns wichtig“, sagte Unternehmenssprecher Christian Germer. Aktuell unterhält die Saalesparkasse in Halle und dem Saalekreis 47 Filialen. Hinzu kommen 37 SB-Stellen mit Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern sowie zwei mobile Bankfilialen, die 21 Standorte anfahren. Und auch die Mitarbeiter, das Institut hat 770 Beschäftigte, müssten keine Entlassungen fürchten.
Bankgeschäfte online am Computer oder dem Smartphone
Gleichwohl muss sich die Saalesparkasse auf das Nutzungsverhalten von zunehmend mehr Kunden einstellen, die Bankgeschäfte online am Computer oder dem Smartphone abwickeln. Für sie war am 28. September bereits die Internetfiliale in Betrieb gegangen. Und die Saalesparkasse will auf diesem Portal noch mehr Möglichkeiten anbieten, wie Stettin sagte.
Er erinnerte zudem an das gesellschaftliche Engagement des Hauses. Pro Jahr unterstütze man lokale Projekte in Kunst, Kultur und Sport mit drei Millionen Euro. „Wir sprechen daher offen über die Kosten, weil wir uns nicht verstecken müssen.“ (mz)