Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: VfB Imo Merseburg gibt gegen Bitterfeld-Wolfen den Ton

Merseburg - Als einer der ersten Spieler seiner Mannschaft war Michel Hennig in der Kabine verschwunden. Ob das vielleicht mit einer Szene in der zweiten Hälfte in der Partie des VfB Imo Merseburg gegen den 1. FC Bitterfeld-Wolfen zu tun hatte, bleibt Spekulation. Hennig tauchte danach nicht so schnell wieder auf, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass es vermutlich noch in der Kabine eine kurze Spielauswertung gab.
Kritikpunkte hätte Trainer Detlef Schößler beim Verbandsliga-Auftakt am Ulmenweg jedenfalls genug für eine Ansprache sammeln können. Vor allem die Tatsache, dass die 2:3-Niederlage im Grunde völlig unnötig war, wurmte den VfB Imo sicherlich. Die Gastgeber hatten bereits im ersten Durchgang etwas mehr vom Spiel, suchten sichtlich den Torerfolg, der allerdings in den ersten 45 Minuten keinem Team vergönnt war.
Michel Hennig wird beinah Held des Tages
Nach dem Seitenwechsel sollte sich das ändern. Und zunächst durfte der VfB-Anhang jubeln. Hennig traf zum 1:0. „Danach hätten wir alles klar machen können“, sprach Merseburgs sportlicher Leiter Mario Beyer jene Szene an, in der Michel Hennig das 2:0 auf dem Fuß hatte, aber den Ball aus Nahdistanz nicht im gegnerischen Gehäuse unterbringen konnte.
Der 25-Jährige wäre mit einem zweiten Treffer zum Held des Tages geworden. Bitterfeld-Wolfens Abwehr hatte da eine kleine Schwächephase, wodurch die Gastgeber gleich mehrfach aussichtsreich am und im Strafraum des FC auftauchten. „Aber dann wurde es so ähnlich wie bei unserem Pokal-Aus gegen Eisleben“, konstatierte Beyer.
Die mangelnde Chancenverwertung machte den Gegner stark. Und wie: Der FC drehte innerhalb von nur sechs Minuten durch zwei Tore die Partie und legte kurz vor Schluss noch einmal nach. Der Anschlusstreffer, der quasi mit dem Schlusspfiff durch ein Eigentor fiel, war nur Ergebniskosmetik. Beyer nahm die Niederlage aber erstaunlich gelassen. „Wir haben heute eben Lehrgeld gezahlt“, nahm er die jungen Spieler in Schutz.
Einer der wenigen, die im Männerbereich schon jede Menge Erfahrung haben, ist Ex-Profi Steve Rolleder. Aber auf ihn hatte sich der Gegner offenbar einstellen können. Zudem hat der VfB mehrere verletzte Leistungsträger zu beklagen. Der sportliche Leiter glaubt aber nach wie vor, dass die Mannschaft auch in der Konstellation in der Saison noch richtig Fahrt aufnehmen kann. Die Entwicklung insgesamt stimmt den Fußball-Fachmann optimistisch. Beyer meint damit nicht nur die Entwicklung des Teams, sondern auch die Rahmenbedingungen des Vereins. In den Räumlichkeiten tut sich derzeit viel: „Der Flur wird kommende Woche noch gemacht.“
Sanierter Sanitärtrakt: Sogar die Fliesen nun in Vereinsfarben
Ein wichtiger Punkt ist dagegen bereits abgehakt. Die Sanierung des Sanitärbereichs ist jetzt abgeschlossen. Die alten Zustände waren fast schon beschämend für einen Verein in Sachsen-Anhalts bester Liga. Die meisten Gäste waren da besseres gewohnt. „Der Sanitärbereich war bestimmt seit 20 Jahren nicht mehr saniert worden“, sagte Beyer.
Jetzt sind sogar die neuen Fliesen sozusagen identitätsstiftend. In den Vereinsfarben blau, weiß und rot sind sie gehalten. Lange genug hatte es gedauert, bis die Sanierung endlich losgehen konnte. „Zuvor hatten wir uns darum gekümmert, das Vorhaben gefördert zu bekommen.“
Weit über 100.000 Euro habe die Sanierung insgesamt gekostet. In dem Punkt dürfte der Verein zukünftig etwas mehr Ruhe haben und sich noch mehr auf die sportlichen Herausforderungen konzentrieren können. (mz)