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Fußball Fußball: Doch bald Zusammenschluss?

Von ANKE LOSACK 16.10.2011, 16:32

LANGENEICHSTÄDT/MZ. - Eigentlich hätte es dieses Derby zwischen Grün-Weiß Langeneichstädt und Sportring Mücheln in der Kreisoberliga gar nicht mehr gegeben. Ja hätte - aber die Langeneichstädter Vereinsmitglieder entschieden sich Ende Mai diesen Jahres gegen die Fusion mit Sportring. So sind beide Teams nun doch in der Kreisoberliga Konkurrenten, aber irgendwie doch zusammengeschweißt, wenn auch nur im Tabellenkeller: Langeneichstädt ist Letzter, Mücheln Vorletzter. Und das 2:2-Unentschieden am Samstag hat daran nichts geändert.

Beide Trainer sind enttäuscht

"Da unten drin zu stehen, ist nicht unser Anspruch", sagte Michael Walther, Trainer der Müchelner enttäuscht. Ganz klar aufs Gewinnen war seine Mannschaft gegen die bisher noch sieglosen Langeneichstädter aus. Anfangs schien dieses Ziel auch möglich. Denn der neue Libero der Grün-Weißen, Maik Kraneis, war eine Schwachstelle. Der robuste Kraneis ist für seine kraftvollen Schüsse bekannt, einige seiner Versuche waren am Samstag aber richtige Querschläger. Und dann verursachte Kraneis in der neunten Minute auch noch einen Elfmeter, als er Ricardo Sell im Strafraum von den Beinen holte. Müchelns Kapitän Raik Ranneberg verwandelte sicher zum 1:0.

Wie aus dem Nichts erzielte Sven Berger aber zwei Minuten später den Ausgleich. Nach Freistoß von Robert Jänicke köpfte er unbedrängt ein. Kurz darauf zappelte der Ball allerdings erneut auf der Gegenseite im Netz. Einen Schussversuch aus dem Rückraum von Ranneberg fälschte Sell so ab, dass Langeneichstädts Torwart Kai Nothaft keine Abwehrchance blieb (16.). Bis zur Pause ging von beiden Teams keine Torgefahr mehr aus - für die meiste Aufregung sorgten Foulspiele. Auch in der zweiten Halbzeit gab es nennenswerte Aktionen nur bis zur 62. Minute. Kurz nach Wiederanpfiff staubte Berger zum 2:2-Ausgleich ab (50.), vier Minuten später sah der Müchelner Stanley Scharf nach Foulspiel Gelb-Rot. Langeneichstädt witterte gegen zehn Gäste die Chance. "Wir sind einer mehr, jetzt konstruktiv spielen", forderte Langeneichstädts Trainer Hans-Joachim Kraft. Seine Jungs konnten dies aber nicht umsetzen. Grün-Weiß ließ sich in die eigene Hälfte drängen und dann erneut ein Foul. Langeneichstädts Benjamin Nöckel ging zu ungestüm in den Gegner - Folge: Gelb-Rot. Nun war wieder alles ausgeglichen - die Zahl der Spieler auf dem Platz und auch das Ergebnis, das sich bis zum Abpfiff nicht mehr änderte. Kraft war wie sein Gegenüber enttäuscht. "Es war kein gutes Spiel, sehr kampfbetont. Das Ergebnis finde ich gerecht", sagte er.

Die Erfolglosigkeit der Langeneichstädter hält also weiter an und Potential nach oben ist vorerst nicht in Sicht. Und das war Ende Mai ja auch ein Grund, warum eine Fusion mit Mücheln von den beiden Fußball-Abteilungen angestrebt wurde. Zusammenschluss ist in den Köpfen der Verantwortlichen weiter Thema. Während Müchelns Vorsitzender Uwe Watzke am Samstag dazu erst einmal nicht Stellung nehmen wollte, verriet Langeneichstädts zweiter Vorsitzender Hans-Jörg Fritzsche: "Es gab ein erneutes Gespräch." Jedoch werde man für den Zusammenschluss eine Lösung suchen, die den Langeneichstädter Verein Grün-Weiß nicht "sterben" lässt. Eine Möglichkeit wäre, im nächsten Jahr einfach keine Langeneichstädter Herrenmannschaft mehr für den Spielbetrieb zu melden.

SV 99 II nun Spitzenreiter

Die Tabellenführung in der Kreisoberliga hat indes die Reserve des SV Merseburg 99 übernommen, die mit 2:1 gegen Neutz gewann. Aufgrund von Todesfällen in den Vereinen wurde die Partie des Tabellenführers SV Beuna gegen den MSV Buna Schkopau abgesagt, ebenso wie die Begegnung Sennewitz gegen Braunsbedra II. Als neuer Termin für beide Begegnungen wurde von spielleitender Stelle der 18. Dezember angesetzt.