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Feuerwerk ohne Zukunft? Feuerwerk ohne Zukunft?: Ein Pyrotechniker zur aktuellen Diskussion

Von Michael Bertram 17.12.2019, 09:50
Sebastian Weegner und Mark Schmidt (r.) vor dem Vorschießen am Samstag auf dem Geländes des Schlosshotels in Schkopau.
Sebastian Weegner und Mark Schmidt (r.) vor dem Vorschießen am Samstag auf dem Geländes des Schlosshotels in Schkopau. Michael Bertram

Schkopau - Wenn einer weiß, wie man es richtig krachen lässt, dann ist es Mark Schmidt. Der Pyrotechniker, der unter anderem die Höhenfeuerwerke beim Laternenfest in Halle oder zuletzt beim Brunnenfest in Bad Lauchstädt inszenierte, hat am Samstag in Schkopau beim „Vorschießen“ schon einmal auf die Silvesternacht eingestimmt und gezeigt, was in diesem Jahr angesagt ist.

„Wir machen so ein Vorschießen das allererste Mal, wissen noch gar nicht so recht, was uns erwartet“, sagte Schmidt, der aufgrund seines Jobs auch „Bombenschmidt“ genannt wird, im Vorfeld der Veranstaltung auf dem Gelände des Schlosshotels. Für den Pyrotechniker und seinen Kollegen Sebastian Weegner dient das Vorschießen als Marketingaktion, um auf den Feuerwerksverkauf ab 28. Dezember hinzuweisen. Fans von Lichtern und Böllern konnten sich dabei schonmal Einkaufslisten schreiben.

„Auch in diesem Jahr werden wieder Batterien sehr weit oben auf den Einkaufszetteln stehen“

„Auch in diesem Jahr werden wieder Batterien sehr weit oben auf den Einkaufszetteln stehen“, glaubt Schmidt. Schon seit Jahren hält der Trend zu effektvollen Feuerwerken an. „Noch weiter im kommen sind Verbundbatterien“, ergänzt Sebastian Weegner. Bei diesen sind - wie der Name schon verrät - gleich mehrere Feuerwerksbatterien verbunden. Der Nutzer muss diese jedoch nur ein einziges Mal anzünden. Auch Lichter wie Bengalos oder Feuertöpfe drängten mehr und mehr in den Markt.

Wie sich dieser zukünftig weiter entwickelt, darauf haben die Pyrotechniker keine Antwort. Angesichts der zunehmenden Diskussionen um Emissionen und Feuerwerkverbote steht Schmidts Zunft vor einer ungewissen Zukunft. „Ich habe überhaupt keine Ahnung, in welche Richtung es gehen wird“, sagt er, der in diesem Jahr zuletzt von der Absage des Feuerwerks beim Laternenfest in Halle betroffen war. Die Brandgefahr war von den Behörden im Vorfeld als zu hoch eingestuft worden.

Ein „grünes“ Feuerwerk wird und kann es nicht geben

Fest steht: Ein „grünes“ Feuerwerk wird und kann es nicht geben. „Es laufen bei den verschiedenen Produkten immer chemische Reaktionen ab, für die man bestimmte Stoffe benötigt“, erklärt Schmidt. Außerdem gehöre ja auch irgendwo dazu, dass es knallt und raucht.

Ob die diskutierten zentralen Feuerwerke an Silvester aus wirtschaftlicher Sicht für ihn gut oder schlecht wären, könne er noch nicht abschätzen. Zwar sei er als Auftragnehmer dann natürlich gut im Geschäft, aber er lebt ja auch vom Verkauf der Böller. (mz)