Es geht um vier Tonnen Es geht um vier Tonnen: In Leuna wird bald Cannabis legal angebaut und geerntet

Leuna - In Leuna sollen bald Cannabispflanzen für den medizinischen Zweck wachsen. Das geht aus einer Entscheidung des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte vom Mittwoch hervor. Darin erklärte die Arzeneimittelbehörde, dass das Berliner Cannabis-Unternehmen Aurora Produktions GmbH den Zuschlag für den Anbau von einer Tonne pro Jahr bekommen habe.
Nach eigenen Angaben will sie bereits Anfang Mai mit dem Aufbau eines Biochemieparks in Leuna (Sachsen-Anhalt) beginnen.
Für den medizinischen Zweck: Cannabis aus Leuna
Insgesamt darf sie in einen Zeitraum von vier Jahren Cannabis anbauen. Das ist eine Menge von rund vier Tonnen. Die Firma Aurora Deutschland gehört zum börsennotierten kanadischen Konzern Aurora Cannabis Inc. Neben Aurora Deutschland darf auch die Firma Aphria aus Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein) im gleichen Zeitraum 0,8 Tonnen pro Jahr anbauen.
Das abgebaute Cannabis ist für medizinische Zwecke bestimmt und „ist ein wichtiger Schritt für die Versorgung schwer kranker Patientinnen und Patienten mit in Deutschland“ , erklärte der Präsident des Bundesinstituts, Karl Broich.
Seit März 2017 können sich Patienten in Deutschland medizinisches Cannabis regulär beim Arzt verschreiben lassen. Damit sollen etwa Spastiken bei Multipler Sklerose oder chronische Schmerzen gelindert werden. Seither erlebt das Mittel einen Boom. Derzeit wird Cannabis zu medizinischen Zwecken komplett aus dem Ausland importiert. (mz/dpa)