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Weihnachtsmärkte Erster Weihnachtsmarkt im Saalekreis wird abgesagt

Bürgermeister entscheidet sich nach Rücksprache mit Landrat für Absage. Auch in Querfurt steht Absage im Raum.Dafür könnte eine Idee aus dem Vorjahr neu aufleben.

Von Robert Briest 19.11.2021, 20:20
Ein Bild aus der Vor-Corona-Zeit: Der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt von Querfurt
Ein Bild aus der Vor-Corona-Zeit: Der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt von Querfurt (Foto: Peter Wölk)

Merseburg/Querfurt/MZ - Christian Runkel (CDU) war am Freitagmittag sichtbar zerknirscht. Bad Lauchstädts Bürgermeister hatte zuvor mit Landrat Hartmut Handschak (parteilos) und Stadtratschefin Andrea Wrankmore gesprochen. Am Ende stand die Entscheidung: „Wir sagen es ab.“ Wie im Vorjahr wird es auch 2021 keinen Christkind’l-Markt in der Goethestadt geben. „Es tut mir leid für die Händler und die Gäste“, sagte Runkel. Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber er habe auch Verantwortung für die Einwohner, für die Gäste der Stadt.

Noch in der Vorwoche hatten sich Stadtrat und Bürgermeister darauf verständigt, den Christkind’l-Markt vom zweiten bis zum dritten Adventswochenende unter 2G-Regeln durchzuziehen. Am Dienstag im Kulturausschuss deutete die Stadt dann erste Zweifel an. Nun die Absage, zu der laut Runkel auch das Telefonat mit dem Landrat beitrug. Thema sei dabei die Situation im Klinikum gewesen, berichtete der Bürgermeister: „Der Landrat hat gesagt, mit Blick auf das Klinikum kann er nur raten, zu verzichten.“

Absage vom Weihnachtsmarkt Bad Lauchstädt: Krankenhaus soll nicht überlastet werden

Und am Ende seien es eben auch Lauchstädter, die nach Merseburg ins Krankenhaus müssten und dort vielleicht nicht mehr behandelt werden könnten, wenn das Haus überlastet ist, argumentierte Runkel, der am Freitag eigentlich die Verträge mit Künstlern, Feuerwerkern und Händlern unterzeichnen wollte. Letztere erhalten nun ihre Standgebühren zurück: „Wenn sie uns Schäden nachweisen können, etwa für bereits eingekaufte verderbliche Ware, würden wir diese übernehmen“, versprach der Rathauschef. Für die Lauchstädter soll es zumindest einen weihnachtlich beleuchteten Kurpark mit dem bereits aufgebauten Märchenpark geben. Die Buden muss der Bauhof dagegen wieder abbauen.

Anders die Situation in Merseburg. Dort will Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) vorerst an den Planungen für den Weihnachtsmarkt festhalten, sollten dem nicht Bund- oder Landesentscheidungen entgegenstehen. Dieser soll 2021 aufgrund des teuren Weihefestes zum Domjubiläum ohnehin nur in abgespeckter dreitägiger Variante vom 3. bis 5. Dezember auf dem Domplatz stattfinden und nicht wie sonst im Schlosshof. „Wir hatten im Vergleich zu vor drei Jahren ohnehin Rückgänge bei den Händleranmeldungen. Die würden sich im Schlosshof verlieren.“ Auch Mücheln hält vorerst am geplanten kleinen Weihnachtsmarkt am 5. Dezember fest. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagte Bürgermeister Andreas Marggraf (parteilos). Er erwartet die finale Entscheidung am Donnerstag im Hauptausschuss.

Geplante Weihnachtsmärkte im Saalekreis: Wird nun Querfurt auch abgesagt?

Derweil stehen die Chancen für den zweiten großen Weihnachtsmarkt im Kreis, den in Querfurt am finalen Adventswochenende, schlecht. Die Kreisverwaltung, mit der Stadt Veranstalter, prüft zwar noch, ob eine Verlegung ans Bauernmuseum möglich ist, weil sich dort 2G-Regeln besser kontrollieren ließen. Die Zeichen stehen aber auf Absage. Eine Entscheidung soll kommende Woche fallen.

Im vergangenen Jahr waren sämtliche Weihnachtsmärkte im Kreis ausgefallen. Nur eine Ausnahme gab es damals. Gastronomin Sandra Behrens hatte binnen Tagen in Stöbnitz einen Drive-in-Weihnachtsmarkt aus dem Boden gestampft. Die Idee erhielt viel Lob und Zuspruch – und erfährt womöglich eine Neuauflage. „Wir stehen in den Startlöchern. Wir wissen ja, wie es geht“, sagte Behrens auf Anfrage. Allerdings wartet sie noch die Verordnungen ab, welche Regeln gelten würden, ob sie etwa 2G kontrollieren muss. Für ihre Mitarbeiter würden die ohnehin gelten.