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„Organisatorisch schon eine Herausforderung“ Einschulung unter Pandemiebedingungen im Saalekreis: Coronatests und Zuckertüten

Einschulung unter Pandemiebedingungen: Wie Erstklässer am Wochenende in einen neuen Lebensabschnitt gestartet sind und was es für Einschränkungen gab.

Von Laura Nobel Aktualisiert: 06.09.2021, 12:03
Zum ersten Mal im Klassenraum: Lehrerin Angela Kühling zeigt ihrer neuen ersten Klasse die Fibel, mit der sie ab diesem Montag lernen wird.
Zum ersten Mal im Klassenraum: Lehrerin Angela Kühling zeigt ihrer neuen ersten Klasse die Fibel, mit der sie ab diesem Montag lernen wird. (Foto: Laura Nobel)

Spergau/Barnstädt/MZ - Einschulungen hat Annett Dierks schon viele miterlebt. Doch die Begrüßungsfeier der Erstklässler am vergangenen Wochenende war dann doch ein wenig anders als unter normalen Umständen, sprich vor der Coronapandemie. „Das ist organisatorisch schon eine Herausforderung“, sagte die Schulleiterin der Freien Grundschule Spergau. Die 44 Einschüler durften lediglich ihre Eltern und Geschwister mitbringen. Im Vorfeld hat die Schule eine Gästeliste erstellt und am Eingang kontrolliert, ob alle Gäste geimpft, getestet oder genesen sind. Auch alle Abc-Schützen hatten bereits zuhause einen Schnelltest gemacht. Ab Montag werden sie regelmäßig in der Schule getestet.

Abstand und Sitzordnung

Auf dem bunt geschmückten Schulhof waren Sitzbänke und Stühle vor der Bühne aufgebaut - mit genügen Abstand zwischen den einzelnen Familien. „Wir haben vorher eine genaue Sitzordnung erstellt und die Abstände ausgemessen. Normalerweise konnten sich die Familien immer frei den Platz wählen“, erzählte Dierks. Die beiden neuen ersten Klassen hatten getrennte Feiern, direkt nacheinander. Dazwischen hat das Schulpersonal alle Sitze desinfiziert.

In der Teststation in Braunsbedra war vor den Einschulungen viel zu tun.
In der Teststation in Braunsbedra war vor den Einschulungen viel zu tun.
(Foto: Laura Nobel)

Während die Eltern gespannt darauf warten, dass die Schulanfänger einmarschieren, durften die Jungen und Mädchen schon mal Platz in ihrem Klassenraum nehmen. Aufgeregt, voller Vorfreude und manchmal noch ein bisschen schüchtern schnupperten sie die erste Schulluft. Anschließend ging es auf den Schulhof, wo die Zweitklässler eine Programmeinlage vorbereitet hatten und die Schule vorstellten. „Sonst haben wir immer mehrer Programmpunkte, da singt dann zum Beispiel noch der Chor. Jetzt haben wir versucht, uns auf das Minimalste zu beschränken“, erklärt die Schulleiterin. „Es ist schon wichtig, dass die Kinder eine schöne Einführung haben.“ Es sei schließlich ein ganz besonderer Tag für die Jungen und Mädchen.

„Wir haben alles so gemacht, wie im Vorjahr, das hat sich bewährt“

Schon im vergangenen Jahr fand die Einschulungsfeier an der Grundschule im etwas eingeschränkten Rahmen statt. „Wir haben alles so gemacht, wie im Vorjahr, das hat sich bewährt“, sagte Dierks. „Nur die 3-G-Regel ist neu.“ Aus diesem Grund hatte die Teststation der Tages- und Kurzzeitpflege in Braunsbedra am Freitag extra verlängerte Öffnungszeiten. Das hat sich gelohnt. „Wir sind seit zehn Uhr im vollen Gang. Die Leute stehen zum Teil Schlange“, erzählte eine Mitarbeiterin des Testzentrums. Viele seien wegen einer Einschulung gekommen, aber auch wegen Jugendweihen oder anderen Feiern oder Veranstaltungen.

Zuckertütenübergabe während des Einschulungsgottesdienstes in Barnstädt.
Zuckertütenübergabe während des Einschulungsgottesdienstes in Barnstädt.
(Foto: Laura Nobel)

In der St.-Wenzel-Kirche in Barnstädt fand derweil zum ersten Mal ein Einschulungsgottesdienst statt. „Da aufgrund von Corona meist nur Eltern und Geschwister mit zur Einschulung kommen dürfen, ist das eine schöne Sache. Hier kann jeder herkommen, der möchte“, sagte Silvia Rosenhahn, seit vielen Jahren Organisatorin der Kinderkirche. Gemeinsam mit Gemeindepädagogin Caroline Butzkies stimmte sie die Kinder am Freitag auf ihren großen Tag ein. Dabei durften Zuckertüten nicht fehlen.

Zuckertütenübergabe

Die gab es auch an der Freien Grundschule Spergau. Traditionell werden sie in den Baum gehangen. „Das geht wegen Corona nicht. Da könnten wir die Abstände nicht einhalten“, erklärte Schulleiterin Dierks. Stattdessen waren die bunten Tüten auf zwei Ständern neben der Bühne drapiert, die die Schule extra angeschafft hat. Jeweils zwei Schulanfänger durften nach vorn kommen und bekamen ihre Zuckertüte überreicht. Die Eltern durften dann mit Mundschutz ihren Platz verlassen, um ein Foto zu machen.

Wegen Corona konnten die Tüten nicht in den Baum gehangen werden.
Wegen Corona konnten die Tüten nicht in den Baum gehangen werden.
(Foto: Laura Nobel)

„Wir freuen uns darauf, Euch am Montag wiederzusehen“, sagte Dierks, bevor die stolzen Erstklässler und ihre ebenso stolzen Eltern nach Hause gingen. Trotz der coronabedingen Einschränkungen war es eine gelungene Willkommensfeier für die Kinder, für die nun ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnt.

Schulanfänger

1.756 Jungen und Mädchen sind am Wochenende im Saalekreis eingeschult worden - 106 davon an freien Grundschulen und 22 an Förderschulen. In ganz Sachsen-Anhalt gibt es in diesem Jahr knapp 20.000 neue Erstklässler und Erstklässlerinnen.

45 Grundschulen gibt es im Saalekreis. Sie machen den größten Anteil der insgesamt 70 Schulen im Kreis aus.

284 Kinder besuchen seit dieser Woche die erste Klasse an den Grundschulen in der Stadt Merseburg.