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Ehrung Ehrenadel des Landes Sachsen-Anhalt: Bad Dürrenberger Eberhard Richter und Heinz Kunz erhalten Auszeichnung

Von Melain van Alst 16.05.2016, 16:29
Heinz Kunz brennt für die Kultur - egal ob Musik oder Kunst.
Heinz Kunz brennt für die Kultur - egal ob Musik oder Kunst. Peter Wölk

Bad Dürrenberg - Ehre wem Ehre gebührt. Das dachte sich offenbar Bad Dürrenbergs Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) und nominierte Eberhard Richter und Heinz Kunz für die Ehrenadel des Landes Sachsen-Anhalt. Feierlich haben die Männer die Ehrung von Landrat Frank Bannert (CDU) erhalten, ohne dass sie wussten, was auf sie zukommen würde.

„Meine Frau hat das Telefonat entgegen genommen. Ich wurde gebeten, zum Stadtrat zu erscheinen. Den Grund wusste ich aber nicht“, so Kunz. Seine Frau sagte ihm, er soll eine ordentliche Hose anziehen, erinnert er sich und lacht.

Der 79-Jährige lebt in Goddula und wurde für sein ehrenamtliches Engagement in der Kirche Vesta ausgezeichnet. In den wärmeren Monaten organisiert er nun schon seit 2002 Konzerte. Das nächste steht schon vor der Tür. Der hallesche Kammerchor Cantamus wird am 21. Mai zu Gast sein und das 74. von Kunz organisierte Konzert geben.

Angefangen habe er damit, als er nach Goddula gezogen sei. Damals habe es kaum kulturelle Veranstaltungen gegeben. Das wollte Kunz ändern und organisiert seitdem die Veranstaltungen. Darüber hinaus macht er auch die Plakate selbst, die dann gedruckt werden. „Das alles funktioniert nur so gut, weil ich die Unterstützung vom Gemeindekirchenrat und deren Vorsitzende Angelika Hedel habe.“

Insgesamt 100 Konzerte

Sein Herz schlägt nicht nur für die Musik, sondern auch für die Kunst. Und so hat er in seinem Haus ein Zimmer für sich, in dem zwischen Aquarellen und Pinseln auch einige der ersten Poster hängen, die er für die Konzerte gemacht hat.

Abgefunden hat er sich allerdings damit, dass vor allem Gäste außerhalb von Vesta das Angebot nutzen. Dagegen würden nur wenige Ortsansässige in die Kirche kommen. Davon lässt er sich nicht beirren und will insgesamt 100 Konzerte organisieren, wenn es die Gesundheit hergibt. Sein Engagement ist ungebremst.

Ebenso wie das von Eberhard Richter aus Bad Dürrenberg. Seit 2001 arbeitet er mit der Arbeitsgruppe Technikgeschichte im Heimatbund an dem Nachbau der ersten Sächsischen Dampfmaschine im Witzlebenturm. Noch in diesem Jahr könnte sein Engagement die Früchte tragen, auf die er solange hingearbeitet hat. „Ich hoffe, dass sie im Herbst vollständig laufen wird.“

Der gelernte Diplom-Ingenieur investiert nach eigenen Angaben rund 500 Arbeitsstunden im Jahr, um das Modell fertigzustellen und Bad Dürrenberg zu einem weiteren touristischen Höhepunkt zu verhelfen. Angefangen hatte Richter mit einem kleinen Modell der Dampfmaschine. Er recherchierte weiter, aber der große Nachbau gestaltete sich schwierig.

„Da ging es dann richtig los“

Erst mit einer großen Spende der Saalesparkasse von 25.000 Euro im Jahr 2012 konnte Richter Teile organisieren oder bauen lassen. „Da ging es dann richtig los“, erinnert er sich heute. Zusammen mit der Arbeitsgruppe sowie weiterer Sach- und Geldspenden konnte das Projekt realisiert werden. Und auch einen Probelauf hat die Maschine schon hinter sich.

Richter brennt aber nicht nur für den Nachbau. Auch mit der Geschichte der Familie Bischof hat er sich intensiv beschäftigt und hat die Sanierung des neogotischen Schinken-Grabmals von Johann Andreas Bischof, dem langjährigen Salinedirektor, maßgeblich vorangetrieben. (mz)

Im Witzlebenturm verbringt Eberhard Richter einen Großteil seiner Zeit, wenn er am Nachbau der ersten Sächsischen Dampfmaschine arbeitet.
Im Witzlebenturm verbringt Eberhard Richter einen Großteil seiner Zeit, wenn er am Nachbau der ersten Sächsischen Dampfmaschine arbeitet.
Peter Wölk