1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Die ersten Wirte im Saalekreis öffnen ihre Türen

Endlich wieder Biergarten Die ersten Wirte im Saalekreis öffnen ihre Türen

Die ersten Wirte haben am Pfingstmontag geöffnet. Warum der Chef vom Spergauer Gasthof „Zur Linde“ weniger euphorisch als seine Gäste war.

Von Anke Losack 25.05.2021, 11:45
Bier und Wein gönnen sich Stefan Hesse (vorne links), seine Frau Katrin (vorne rechts) sowie seine Schwester Claudia mit Partner Kai Gora im Biergarten vom Gasthof „Zur Linde“ in Spergau.
Bier und Wein gönnen sich Stefan Hesse (vorne links), seine Frau Katrin (vorne rechts) sowie seine Schwester Claudia mit Partner Kai Gora im Biergarten vom Gasthof „Zur Linde“ in Spergau. (Foto: Katrin Sieler)

Spergau/Merseburg - Bei herrlichem Wetter sitzen die Spergauer Stefan Hesse, seine Frau Katrin sowie seine Schwester Claudia und deren Partner Kai Gora am Pfingstmontag im Biergarten vom Gasthof „Zur Linde“ ihres Heimatortes. Freude ist ihnen anzumerken, sie haben ein Lächeln im Gesicht. „Endlich wieder ein frisch Gezapftes trinken“, sagt Stefan Hesse und seine Schwester ergänzt: „Und ein Weinchen.“ Sich mal wieder im Biergarten treffen zu können, hatten sie herbeigesehnt. Stefan Hesse räumt mit einem Schmunzeln ein, in den vergangenen Tagen mehrfach beim Wirt Sven Bruch telefonisch nachgefragt zu haben, wann es endlich wieder losgeht.

Nachdem der Corona-Inzidenzwert im Saalekreis auch am Samstag unter 100 geblieben war, durfte die Gastronomie am Pfingstmontag wieder öffnen - zunächst aber nur den Außenbereich. Während der Gasthof „Zur Linde“ in Spergau und ein paar weitere Wirte davon Gebrauch machten, blieben einige andere Restaurants und Gaststätten im Kreis zunächst aber weiterhin geschlossen. Für Gastwirt Erich Klukas, der die Gaststätte „Jägerhütte“ im Hermannseck bei Ziegelroda betreibt, stand schon im Vorfeld fest, am Pfingstmontag nicht zu öffnen. Es sei noch zu riskant. Man würde großen Aufwand betreiben, aber es könne keiner sagen, ob vielleicht ein paar Tage später wieder geschlossen werden muss. Es bräuchte eine verlässliche Perspektive, meint Erich Klukas.

„Wir gucken uns das eine Woche an und dann entscheiden wir, was wir machen“

Mit dem Außerkrafttreten der verschärften Maßnahmen der Corona-Notbremse galten ab Montag im Saalekreis einige neue Regeln. Weitere werden ab diesem Dienstag mit der neuen Eindämmungsverordnung des Landes in Kraft treten. Unter anderem ist dann Innengastronomie bei einer stabilen Inzidenz unter 100 möglich.

„Wir gucken uns das eine Woche an und dann entscheiden wir, was wir machen“, meint der Spergauer Gastwirt Sven Bruch, der am Pfingstmontag weniger euphorisch als seine Gäste um Stefan Hesse war. Ein Run auf den Biergarten hier in Spergau ist ausgeblieben, nur ein paar Tische sind besetzt. Es könnte daran liegen, dass sich die Leute für Pfingstmontag schon etwas anderes vorgenommen haben, meint der Spergauer Stefan Hesse. Das habe er von Freunden zur Antwort bekommen, als er gefragt hatte, ob sie auch mit in den Biergarten kommen. Während er und seine Begleiter nachweisen konnten, genesen zu sein, oder im Vorfeld des Gaststättenbesuchs getestet wurden, habe es mit anderen Personen schon einige Diskussionen über die Testpflicht gegeben, berichtet Gastwirt Sven Bruch. Sein Eindruck ist, dass die Tests abschrecken, in die Gaststätte zu gehen. Er hat Tests vorrätig. „Wir werden dann umstellen auf Spucktests, weil das einfacher ist“, sagt der Spergauer Gastwirt. (mz)