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100 Jahre Leuna Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Festakt "100 Jahre Chemiestandort Leuna"

03.03.2016, 09:36
Angela Merkel trifft Ministerpräsident Reiner Haseloff in Leuna.
Angela Merkel trifft Ministerpräsident Reiner Haseloff in Leuna. dpa

Leuna - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf dem Festakt „100 Jahre Chemiestandort Leuna“ die chemische Industrie in Mitteldeutschland als Taktgeber für die Zukunft bezeichnet. Es sei Aufgabe der Politik, die energieintensive Industrie im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu halten. Leuna lobte sie als herausragendes Beispiel für die Rohstoffnutzung und den umweltbewussten Umgang mit den Ressourcen. „Chemie ist die Grundlage unseres Lebens. Das müssen wir den Menschen, die die Chemie nur abstrakt sehen, immer wieder verdeutlichen.“ Gleichzeitig warb sie für ein Freihandelsabkommen mit den USA. Die deutsche Wirtschaft bräuchte diese weltweite Vernetzung, wie es die Chemie in Leuna bereits vormache.

Begleitet wurde der Kanzlerbesuch übrigens von etwa 20 Personen, die sich mit Plakaten hinter den Absperrungen vor dem Kulturhaus postiert hatten. Sie skandierten „Merkel muss weg“ und „Lügenpresse“. Zu einem ernsthaften Vorfall kam es aber nicht.

Mit dem großen Festakt im Kulturhaus Leuna wird am Donnerstag der 100. Geburtstag des Chemiestandortes gefeiert. 500 Gäste sind geladen. „Wir feiern heute nicht nur unsere Chemietradition in Leuna. Wir sind auch voller Zuversicht für die nächsten 100 Jahre am Standort“, sagte Christof Günther, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Infra Leuna.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht in der wirtschaftlichen Entwicklung in Leuna einen Glücksfall für Sachsen-Anhalt. „Hier werden Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit eines hochmodernen Industriezweigs sichtbar“, so Haseloff.

Heute sind am Standort 100 Firmen aus zehn Nationen ansässig, die rund 9.000 Mitarbeiter beschäftigen.

Mit einem Jahresumsatz von zehn Milliarden Euro ist der Standort Leuna einer der wirtschaftlich stärksten Industrieparks Deutschlands. Im Jubiläumsjahr sind in Leuna weitere Veranstaltungen geplant, darunter eine Festwoche vom 23. Bis 28 Mai und ein großer Tag der offenen Tür am 3. September. (mz)

Zwei wichtige Männer für den Chemiestandort Leuna: Andreas Hiltermann (rechts) hatte die Umstrukturierung des Chemieparks nach der Wende als Chef der Betreibergesellschaft Infra Leuna maßgeblich begleitet. Christof Günther ist sein Nachfolger und führt die Arbeit erfolgreich fort.
Zwei wichtige Männer für den Chemiestandort Leuna: Andreas Hiltermann (rechts) hatte die Umstrukturierung des Chemieparks nach der Wende als Chef der Betreibergesellschaft Infra Leuna maßgeblich begleitet. Christof Günther ist sein Nachfolger und führt die Arbeit erfolgreich fort.
Dirk Skrzypczak