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Berufswechsel Berufswechsel: Banker-Job für Hospizarbeit gekündigt

Von Michael Bertram 10.06.2016, 14:00
Christine Schiche (l.) und Madlen Ciana (r.) haben sich zu Palliativ-Schwestern ausbilden lassen. Carolin Hosticky hatte eine ganz persönliche Motivation.
Christine Schiche (l.) und Madlen Ciana (r.) haben sich zu Palliativ-Schwestern ausbilden lassen. Carolin Hosticky hatte eine ganz persönliche Motivation. Peter Wölk

Bad Lauchstädt - Bad Lauchstädt entwickelt sich immer mehr zu einem Zentrum für die Pflege sterbenskranker Menschen. Nicht nur, dass die Pläne für das geplante Hospiz in der Goethestadt inzwischen weit fortgeschritten sind, inzwischen haben auch zehn Alten- und Krankenpflegerinnen beim Träger des künftigen Hospizes eine Ausbildung zu Palliativschwerstern gemacht.

In einem halbjährigen Kurs schulte das Team des Ambulanten Palliativ-Zentrums Saalekreis die Interessenten, die in Altenheimen und Pflegediensten im gesamten Süden Sachsen-Anhalts arbeiten. „Wir alle sind in diesem Bereich schon sehr lange tätig und haben dabei auch viel Leid gesehen“, erklärte Christine Schiche ihre Motivation, sich fortbilden zu lassen. „Vor allem, was die Möglichkeiten betrifft, wie den Betroffenen die Schmerzen genommen oder wenigstens gemindert werden können, haben wir doch viel gelernt“, erzählt die 33-Jährige aus Langenbogen im Saalekreis.

Unterstützung für geplantes Hospiz wächst

Aromatherapien stünden dafür genauso zur Verfügung wie Schmerzpumpen. „Durch das Wissen haben wir natürlich auch an Selbstvertrauen gewonnen, wenn wir mit solchen Betroffenen zu tun haben“, ergänzt Mitstreiterin Madlen Ciana. Man wisse, wie man den Menschen begegnen kann, und sei fachlich mit dem Verlauf der letzten Stunden vertraut.

Auch die Unterstützung für das geplante Hospiz wächst derweil. Carolin Hosticky, die neue Assistentin der Geschäftsführung des Palliativ-Zentrums, hat dafür sogar ihren sicheren Job bei der Sparkasse aufgegeben, wo sie seit 1997 beschäftigt war. „Mein Vater ist im Jahr 2003 an Krebs erkrankt und in einem Hospiz gestorben“, erzählt sie. „Ich wollte immer etwas von dem zurückgeben, was uns dort damals gegeben wurde.“ Bei einer Infoveranstaltung zum Hospiz merkte sie dann, dass sie bei der Realisierung des Baus mithelfen wollte und wurde ins Team aufgenommen. (mz)