Anrufe falscher Polizisten nehmen zu Anrufe falscher Polizisten im Saalekreis nehmen zu: Welche Städte besonders betroffen sind

Leuna - Erst in der vergangenen Woche haben Unbekannte in Leuna erneut versucht, sich als Polizisten auszugeben und persönliche Finanzdaten am Telefon zu erschleichen. Es ist nicht der erste Fall im Saalekreis. Seit Jahresbeginn hat das Polizei-Revier bereits 24 dieser Delikte gemeldet bekommen und geht von telefonischen Betrugsdelikten aus. Die meisten davon wurden in Leuna und Querfurt registriert, so Sprecherin Monika Lehmann.
Darüber hinaus versuchten die Unbekannten auch in Merseburg, Schafstädt, Landsberg, Bennstedt im Salzatal, Obhausen und Schraplau Daten zu ergaunern. Die Polizeidirektion Süd erklärt auf Anfrage zudem, dass die Fälle über den Kreis hinaus ganz Sachsen-Anhalt und andere Bundesländer beträfen.
Falsche Polizisten: Täter von verschiedenen Nummern an
„Grundsätzlich kann man aber von der gleichen Vorgehensweise sprechen“, sagt Ulrike Diener, Sprecherin der Polizeidirektion. Demnach rufen die Täter von verschiedenen Nummern an und fragen nach persönlichen Daten oder Vermögensverhältnissen. Dabei würden sich die Täter als Polizei oder Staatsanwaltschaft vorstellen, die gerade strafrechtliche Ermittlungen gegen andere Personen durchführen. „Der Polizei ist bekannt, dass die Täter auch aus dem Ausland agieren“, so Diener. Mitunter würden die Täter Telefonnummern nutzen, in denen die Rufnummer der Polizei, die 110, drin vorkämen.
Ulrike Diener rät bei einem solchen Anruf: „Nicht darauf eingehen, sich nach Möglichkeit die Telefonnummer des Anrufers notieren und umgehend die Polizei informieren. Keine Details zu den finanziellen Verhältnissen, Wertgegenständen, Kontodaten preisgeben.“ Die Beamten der Polizei rufen zudem nicht an, um derart persönliche Daten abzufragen, bekräftigt Diener nochmals.
Dennoch waren die Täter in Halle schon erfolgreich und erbeuteten 10.000 Euro von einem Rentnerehepaar. Zunächst, so die Sprecherin, haben die Täter es mit dem Enkeltrick versucht. Als dieser nicht funktionierte, meldeten sich die Unbekannten als vermeintliche Beamte des Bundeskriminalamtes und forderten die Rentner auf, das Geld zu übergeben, damit sie den Täter so festnehmen könnten. Das Geld sollten sie danach wiederbekommen, was jedoch nicht geschah. (mz)