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Als Außenseiter nach Halle Als Außenseiter nach Halle: FC Merseburg fordert den VfL 96

Von Olaf Wolf 23.10.2020, 10:02
Vor Jahresfrist traf Kay Seidemann für den 1. FC Merseburg gegen den VfL Halle 96 per Strafstoß.
Vor Jahresfrist traf Kay Seidemann für den 1. FC Merseburg gegen den VfL Halle 96 per Strafstoß. Holger John

Merseburg - Geht man nach der Tabellenkonstellation, dann sind die Rollen klar verteilt, wenn am Sonnabend ab 14 Uhr der VfL Halle 96 und der 1. FC Merseburg im Stadion am Zoo aufeinandertreffen.

Die Hausherren aus der Händelstadt liegen mit nur einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Eilenburg auf dem zweiten Platz, während der FC sich augenblicklich mit dem 14. Rang begnügen muss.

Auch der bisherige Saisonverlauf beider Mannschaften könnte nicht unterschiedlicher sein. Die Hallenser gewannen von ihren bisherigen sieben Pflichtspielbegegnungen fünf, spielten zweimal unentschieden. Anders ist dagegen die bisherige Bilanz des 1. FC Merseburg: Nur zwei gewonnene Spiele und ein Remis können sie bisher vorweisen, gingen zudem viermal als Verlierer vom Platz.

FC Merseburg hat den Gegner genau studiert

Vor Jahresfrist hatte der VfL am Ende das glücklichere Händchen, gewann am Ende 3:2. Dabei sah es zwischenzeitlich sogar nach einem Sieg, zumindest aber nach einem Remis für den damaligen Aufsteiger aus Merseburg aus. Nach der frühen Führung durch Giorgaki Tsipi in der 17. Minute hatte Kay Seidemann 13 Minuten später per Foulelfmeter egalisiert. In der 50. Minute schoss Martin Ludwig den 1. FC Merseburg sogar in Führung.

Die hielt allerdings nur ganze acht Minuten an. Dann glich Linus Lorenz zum erneuten Remis aus. Und es sah anschließend lange danach aus, dass sich beide Teams remis trennen würden. Doch eine Unachtsamkeit der Merseburger in der vierten Minute der Nachspielzeit genügte den Hallensern. Arnold Schunke sorgte in Minute 94 für den Last-Minute-Sieg des VfL.

Zwei Spieler, die heute beim 1. FC Merseburg aktiv sind, standen damals im Aufgebot des VfL. Blerand Shoshi verfolgte die Begegnung von der Bank aus, während Adel Aljindo über 90 Minuten den FC beackerte. Trainer Daniel Ferl tauschte sich daher mit beiden über ihren Ex-Verein aus. Und natürlich nutzte er vorhandenes Videomaterial, um sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten.

Einem Verweis zum VfL des Vorjahres steht der Merseburger Coach skeptisch gegenüber. Zum einen, weil sich sein Team gegenüber dem letzten Spiel enorm verändert hat, zum anderen aber auch, weil die Hausherren, so Ferl, noch besser geworden sind. „Ein Blick auf die Tabelle genügt“, erklärt er. Und er fügt hinzu: „Sie haben sich punktuell verstärkt, sind aber insgesamt ein Eingespieltes Team.“

Team muss kompakt stehen

Was am Sonnabend für den 1. FC Merseburg sprechen könnte ist die Tatsache, dass sie am vergangenen Wochenende spielfrei hatten. Daniel Ferl gab seinen Akteuren frei. Erst Anfang der Woche zog er das Training wieder an. Belastungssteuerung nennt man das. Zudem ist mit Valentino Schubert ein wichtiger Spieler in die Mannschaft zurückgekehrt. Der 20-Jährige hatte sich Ende August im Spiel gegen Zorbau verletzt und soll nun wieder mehr Stabilität in Abwehr der Merseburger bringen.

Überhaupt fordert Daniel Ferl an der Stelle mehr Engagement von seinem Team. „Wir müssen kompakt stehen. Und vor allem muss uns das über 90 Minuten gelingen“, erklärt er. Verzichten muss der Coach allerdings auf Adel Aljindo. Beide Vereine hatten mit dessen Wechsel vertraglich vereinbart, dass der 28-jährige Routinier im Hinspiel beider Mannschaften nicht eingesetzt werden darf. Ein echtes Handicap für den FC.

Und dennoch, Daniel Ferl und sein Team werden, davon ist auszugehen, die Punkte nicht freiwillig hergeben. „Für ein Tor sind wir immer gut. Auch in Halle ist für uns was drin. Wir müssen beim VfL auf einem hohen Level spielen“, gibt sich der Trainer selbstbewusst. Nutzt also der FC seine Chancen, könnten sie sogar beim Favoriten punkten. (mz)