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Nicht nur Strongman in Günthersdorf 280 Kilogramm im Autokreuzheben - Nova Eventis kürt die stärkste Frau Deutschlands

Beim Strongman-Wettkampf im Nova Eventis nahmen erstmals auch Frauen teil. Die Favoritin Sandra Bradley hat sich dabei durchgesetzt.

Von Laura Nobel Aktualisiert: 06.09.2021, 12:18
Sandra Bradley, die nun offiziell stärkste Frau Deutschlands, schaffte in der Disziplin Autokreuzheben 280 Kilogramm.
Sandra Bradley, die nun offiziell stärkste Frau Deutschlands, schaffte in der Disziplin Autokreuzheben 280 Kilogramm. Foto: Laura Nobel

Günthersdorf/MZ - Die Favoritin Sandra Bradley macht den Anfang in der Disziplin Autokreuzheben. Ganz locker hebt sie die Konstruktion an, auf der ein Auto mit seinen Vorderrädern steht. Das sind 120 Kilogramm. Für die muskulöse Athletin ein Kinderspiel. Sie geht in die Knie und setzt das Auto wieder ab. Der Assistent zu ihrer Linken packt nun eine 20-Kilogramm-Scheibe auf die Konstruktion. Auch 140 Kilo sind für Bradley kein Problem. Wieder kommen 20 Kilogramm hinzu und die Athletin richtet sich auf. So geht es noch ein paar Mal weiter. Bei 280 Kilogramm ist Schluss. Mehr schafft die Frau mit dem blonden Pferdeschwanz nicht.

Damit ist Bradley mit Abstand die beste Teilnehmerin in dieser Disziplin. Mehr als 200 Kilo schafft keine andere Athletin. Auch in den drei folgenden Disziplinen setzt sie sich gegen ihre acht Konkurrentinnen durch. Damit gewinnt Sandra Bradley die Internationale Deutsche Meisterschaft der Frauen im Strongman-Sport und darf sich nun stärkste Frau Deutschlands nennen.

„Man braucht auch Koordination und Ausdauer.“

Insgesamt 27 Athleten und Athletinnen nahmen am Wochenende am Strongman-Wettkampf am Nova Eventis teil, der zum sechsten Mal in Günthersdorf stattfand. Erstmals haben dabei auch Frauen ihre Kräfte gemessen. „Die Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland, teilweise auch aus dem Ausland wie Holland, der Schweiz oder England“, sagte Kampfrichter Heinz Ollesch. Er ist der Chef des Strongman-Verbands Deutschland, selbst fünffach der stärkste Mann des Landes. Wer Strongman-Sport betreibt, der muss mehr haben als nur Kraft, sagt Ollesch. „Man braucht auch Koordination und Ausdauer.“ Es gebe zum Beispiel Disziplinen, bei denen es neben Kraft um Schnelligkeit geht. „Diese Kombination aus Kraft, Koordination und Ausdauer macht den Reiz an dem Sport aus“, findet er.

Auch bei den Frauen wird der Sport immer beliebter. „Viele kommen aus dem Crossfit-Bereich“, erzählt Ollesch. So war es auch bei Teilnehmerin Susanne Große Kettler aus Osnabrück, die inzwischen seit drei Jahren eine Strongwoman ist. „Ich habe es einfach mal ausprobiert und habe festgestellt, dass es mir mindestens genauso viel Spaß macht wie Crossfit - wenn nicht sogar noch mehr.“ Es gehe darum, die eigenen Grenzen auszutesten und zu sehen, was alles möglich ist. Gerade unter den Frauen herrsche außerdem ein großer Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. „Das Schöne ist auch, dass es immer andere Disziplinen bei den Wettkämpfen gibt. Es ist nie das Gleiche.“

Die Frauen absolvierten am Samstag dieselben Disziplinen wie die Männer. Die Gewichte variierten jedoch, das Autokreuzheben begann bei den Männern etwa bei 260 Kilo. Den Deutschland-Cup der Männer gewann am Ende der Athlet Lukas Neumayer.