Restaurant-Bewertung Restaurant-Bewertung: «Warum eigentlich kein Smiley?»
POTSDAM/HALLE/MZ. - Die Hygiene in deutschen Restaurants und Lebensmittelbetrieben soll künftig einheitlich bewertet werden. Geprüft wird, ob nach dem Vorbild Dänemarks eine Bewertung mit Smiley-Piktogramm kommt. Darauf haben sich die Verbrauchermister verständigt. Ziel sei ein bundesweit verbindliches Modell, kündigte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) an.
Sachsen-Anhalts Sozialministerium begrüßt den Grundsatzbeschluss. Damit sei eine Tür weit aufgestoßen worden, sagte Sprecher Holger Paech der MZ. „Und Sachsen-Anhalt wird drauf achten, dass sie nicht wieder zuschlägt.“ Paech fügte hinzu: „Wir werden zudem darauf achten, dass es wirklich ein verständliches Modell wird. Und warum eigentlich keinSmiley?“ Bereits Kinder in der Grundschule wüssten, was es bedeutet, wenn sie für ihre Leistung mit einem Gesichtchen bedacht werden, das entweder die Mundwinkel nach oben oder nach untenzieht. „Und wenn Kinder damit gefordert und gefördert werden, warum soll dies für die Wirtschaftnicht klappen?“
Dagegen lehnt der Landesverband Sachsen-Anhalt des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) einen Smiley fürRestaurants ab. „Wir halten davonüberhaupt nichts“, sagte der stellvertretende HauptgeschäftsführerManfred Eichmann der MZ.Deutschland habe die strengste Lebensmittelhygiene-Verordnung inEuropa. Werde diese konsequentangewendet, dann sei ein Smileyüberflüssig“. Der Dehoga-Funktionär kritisierte, eine solche Kennzeichnung habe bislang keineRechtsgrundlage. Sie sei zudem nicht aussagekräftig, weil Lebensmittelkontrollen immer nur eine Momentaufnahme seien: „Da kannein Smiley an der Tür kleben, undtrotzdem ist im Lager gerade einKühlgerät ausgefallen.“