1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Premiere für Sachsen-Anhalt: Premiere für Sachsen-Anhalt: Geistig Behinderte hinter der Ladentheke

Premiere für Sachsen-Anhalt Premiere für Sachsen-Anhalt: Geistig Behinderte hinter der Ladentheke

Von Gerd Alpermann 06.04.2006, 16:57

Quedlinburg/MZ. - Andererseits bestand dort, wo die Lebenshilfe am Donnerstag in Quedlinburg einen Supermarkt eröffnet hat, ein Handicap für die Kunden - ein Geschäft in ihrem Wohngebiet war geschlossen worden.

Die Idee, dass von der "Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung" ein Lebensmittelmarkt betrieben wird, ist nicht neu. Unter dem Markennamen "CAP - der Lebensmittelpunkt" gab es bereits 33 solcher Märkte, vorwiegend in Süddeutschland. Der 34. Markt ist nun der erste in Sachsen-Anhalt. Eine seit Monaten leer stehende Kaufhalle wurde umgebaut. Der CAP-Markt mit 1 100 Quadratmeter Verkaufsfläche unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von einem Supermarkt bekannter Handelsketten. "Wir sind ein Vollversorger mit einzelnen Discountpreisen", beschreibt Andreas Löbel, Geschäftsführer der Lebenshilfe im Kreis Quedlinburg, das Angebot.

Die Unterschiede werden auf den zweiten Blick deutlich. Von den 20 Mitarbeitern sind zwölf Menschen mit geistiger Behinderung. Sie waren zuvor in den Werkstätten der Lebenshilfe beschäftigt und konnten sich für den neuen Job bewerben. Ausgewählt wurde nach Eignung. Bis auf das Kassieren werden von ihnen so gut wie alle Arbeiten ausgeführt. "Wir sind immer auf der Suche nach neuen Betätigungsfeldern, um Arbeitsmöglichkeiten für unsere Behinderten zu finden" sagt Löbel. So können sich die meist älteren Kunden die Einkäufe kostenlos nach Hause bringen lassen.