Pädagogik Pädagogik: Erinnerung an den Kindergarten-Erfinder

Oberweißbach/dpa. - Am 21. April 1782, heute vor 230 Jahren, wurde in Oberweißbach (Thüringen) der Erfinder des Kindergartens geboren: Friedrich Wilhelm August Fröbel stiftete 1840 zusammen mit zwei befreundeten Pädagogen eine Einrichtung in Bad Blankenburg, wo das Spiel als typisch kindliche Lebensform gefördert wurde. Fröbels Motto: „Man muss aus dem Menschen etwas herausbringen, und nicht in ihn hinein.“
Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD) hat am Freitag die Verdienste des Pädagogen Friedrich Fröbel gewürdigt. „Der Kindergarten ist ein Erfolgsmodell, die Idee, Kindern bereits im Vorschulalter Bildung und Erziehung zukommen zu lassen, ging von hier aus um die ganze Welt.“ Thüringen bekenne sich zu Fröbels Erbe und garantiere Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung auf hohem Niveau.
Fröbel gründete 1840 in Bad Blankenburg den „Allgemeinen Deutschen Kindergarten“. Fröbel, ein Schüler des Sozialreformers Johann Heinrich Pestalozzi, wollte mit seinem Konzept die Entwicklung der Kinder spielerisch fördern und entwickelte dabei kleine Baukästen, sogenannte Gaben, mit denen nicht nur Kreativität und Konzentration geschult, sondern auch mathematische Zusammenhänge vermittelt wurden. Nach seinen Vorstellungen sollten Erzieher die Entwicklung der Kinder wie ein Gärtner seine Pflanzen behütend und pflegend begleiten und anregen.
Zum Geburtstag des Reformpädagogen ist an diesem Samstag in Bad Liebenstein, wo Fröbel später zeitweise gelebt und einen großen Pädagogenkongress einberufen hatte, ein Fest geplant. Auf dem Programm steht unter anderem die Aufführung des Musicals „Der Wald sucht seinen Superstar“ von Grundschülern sowie ein festlicher Empfang. In Schweina, wo Fröbel 1852 begraben wurde, ist ein Fröbellauf über 18,6 Kilometer geplant.