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Öffentlicher Dienst Öffentlicher Dienst: Tarifabschluss kostet das Land rund 244 Millionen

31.03.2008, 14:20

Potsdam/Magdeburg/dpa. - «Da viele Kommunen verschuldet sind, werdenTarifflucht, Stellenabbau und weiterer Privatisierungen imöffentlichen Dienst die Folge sein», sagte der Geschäftsführer desKommunalen Arbeitgeberverbandes Sachsen-Anhalts, Detlev Lehmann, amMontag in Potsdam. Dem Verband gehören nahezu alle Städte, GemeindenVerwaltungsgemeinschaften und Landkreise an. Diese Arbeitgeberbeschäftigen nach Verbandsangaben insgesamt 83 0000 Arbeitnehmer.

Gewerkschaften und Arbeitgeber hatten sich am Montag in Potsdamnach zähen Verhandlungen auf einen Tarifkompromiss im öffentlichenDienst geeinigt. Er sieht für dieses Jahr Einkommenserhöhungen von3,1 Prozent vor. Im Westen sollen die Zahlungen rückwirkend zum 1.Januar erfolgen und im Osten zum 1. April. Für 2009 ist noch einmaleine Einkommenserhöhung von 2,8 Prozent geplant. Ferner soll diesesJahr ein Sockelbetrag von 50 Euro gezahlt werden, der dauerhaft aufdas Gehalt aufgeschlagen wird. 2009 soll eine Einmalzahlung von 255Euro für alle gezahlt werden.

«Lohnsteigerung, Sockelbetrag, Einmalzahlungen und andere Faktoreneingerechnet, bedeutet im Durchschnitt eine Einkommenserhöhung vonrund 11 Prozent in den beiden Jahren», betonte Lehmann. «Aber wirmüssen mit dem Kompromiss leben». Es habe zwischen den Kosten einesdrohenden Streiks und dessen mögliche Folgen für die Kommuneneinerseits und der Erhöhung der Bezüge abgewogen werden müssen.Außerdem sei nicht sicher gewesen, ob der Kompromiss nach einemmöglichen Streik nicht schlechter für die Arbeitgeber ausgefallenwäre.

Für Sachsen-Anhalt, wo bereits die 40-Stunden-Woche gelte, werdees keine Arbeitszeitveränderungen geben, sagte Lehmann. «Da haben wirdrauf gepocht.» Im Westen sollen längere Arbeitszeiten mitSonderregelungen gelöst werden.