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Oberharz Oberharz: Angler gelang großer Fang in einer Talsperre

Von Frank Drechsler 26.06.2003, 18:20

Hasselfelde/MZ. - Welcher Angler träumt nicht von einem Fisch, so groß wie jener, mit dem der alte Mann in der weltberühmten Geschichte von Ernest Hemingway allein auf dem Meer kämpft... Für Andreas Saatze (36) aus Elbingerode hat sich dieser Traum jetzt in einer Harz-Talsperre bei Hasselfelde (Landkreis Wernigerode) erfüllt. Nach 45 Minuten Kampf fing er wohl den Brocken seines Lebens - 90 Zentimeter lang, satte 10,8 Kilogramm schwer.

Ein Marmorkarpfen, dem man bei seiner stromlinienförmigen Statur, die einem Torpedo gleicht, seine Kraft schon ansieht. Zwei der Riesen hatten den zurzeit arbeitslosen Maurer Saatze zuvor noch genarrt, als sie ihm nach einem jeweils über 30 Minuten dauernden Drill (Kampf mit dem Fisch) doch noch verlorengingen. Kurz vor dem Ufer entwischten die Tiere mit einem Schlag ihrer mächtigen Schwanzflossen schließlich noch.

Beim dritten Versuch half zuletzt Ehefrau Anja (37) beim Kampf mit dem Riesenkarpfen, stürzte ins seichte Wasser und schob den Unterfangkescher über den Kopf des Fisches - mehr passte auch nicht hinein. Dann hievten die Beiden den sich immer noch wild wehrenden Karpfen an Land. Der Kescher ging dabei an mehreren Stellen zu Bruch.

Andreas Saatze war völlig erschöpft: "Ich konnte meine Arme nicht mehr heben." Und er konnte sein Glück kaum fassen. Schließlich hat er erst vor zwei Monaten seinen Fischereischein gemacht. Überlistet wurde der Riesen-Karpfen mit treibendem Schwimmbrot. Diesen Köder hatte der Karpfen laut schmatzend in sein Maul geschlürft, in dem locker eine große Männerfaust verschwinden kann.

Dass er nun Etliches an seiner Ausrüstung erneuern muss, kann der glückliche Angler verschmerzen. Am Abend wurde der Riesenfang erst einmal mit Freunden zünftig gefeiert.