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Nach Hochwasser 2013 Nach Hochwasser 2013: Viele Kommunen noch mit Fluthilfeanträgen beschäftigt

15.01.2015, 14:04
An einem Hochwasser führenden Fluss ist ein Pegelstand von knapp 5,90 Meter ablesbar.
An einem Hochwasser führenden Fluss ist ein Pegelstand von knapp 5,90 Meter ablesbar. dpa/Symbol Lizenz

Magdeburg - Eineinhalb Jahre sind seit der verheerenden Flut 2013 vergangen. Viele Schäden sind aber noch immer nicht beseitigt, viele Anträge auf Hilfe noch nicht einmal fertig.

Magdeburg (dpa/sa) - Nach dem Hochwasser 2013 kämpfen viele Kommunen in Sachsen-Anhalt noch immer mit den Fluthilfeanträgen. Beim Landesverwaltungsamt seien bislang 1944 Anträge für die kommunale Infrastruktur eingereicht worden, sagte der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, am Donnerstag in Magdeburg. 480 würden noch erwartet.

„Wir rechnen jetzt noch mit den großen Brocken“, sagte Pleye weiter. So werde noch auf einen umfangreichen Antrag aus Magdeburg auf einen Ersatzneubau für die Strombrücke gewartet. Die Frist ende Mitte des Jahres. Von allen eingereichten Anträgen habe das Landesverwaltungsamt bislang 60 Prozent bearbeitet.

Bis Ende 2013 mussten die Kommunen in so genannten Maßnahmeplänen ihre Schäden und die zu erwartenden Kosten anmelden.

Die Stadt Halle (Saale) hatte insgesamt 273 Maßnahmen mit einem Volumen von rund 275,7 Mio. Euro benannt. Bislang wurden diese mit 198 konkreten Anträgen (Volumen 163,8 Mio. Euro) untersetzt und beim Landesverwaltungsamt beantragt. Davon hat das Landesverwaltungsamt bislang 115 Anträge mit einem Investitionsvolumen von rund 98,7 Mio. Euro beschieden.

Mit den Geldern konnten und können Brücken, Straßen und Gebäude saniert, Schäden an Vereinsbauten, kulturellen und sozialen Einrichtungen wie Kitas oder Altenheime, Schäden an Hochwasserschutzanlagen u.v.m. beseitigt werden. (Quelle: Landesverwaltungsamt)

Noch bevor die konkreten Anträge gestellt werden konnten, hatten die Kommunen 2424 Schäden in Höhe von rund 814 Millionen Euro angezeigt. Mit den bislang beschiedenen rund 1300 Anträgen seien 240 Millionen Euro freigegeben worden, sagte Pleye weiter. Ihm zufolge ist es auch möglich, dass zunächst angemeldete Schäden nun doch nicht mehr so relevant oder nicht als Folge der Flut einzustufen sind.
Wann genau alle Fluthilfeanträge abgearbeitet sein werden, wollte Pleye nicht abschätzen.

Derzeit schaffe sein Amt monatlich rund 100. Je komplexer die Anträge aber würden, desto weniger könnten bearbeitet werden. Es seien zusätzliche Mitarbeiter eingestellt worden, um die Antragswelle bewältigen zu können. 31 Prüfer gebe es. Die Kommunen können Geld beantragen etwa für Schäden an Straßen, Gebäuden und Brücken.

Aber auch Schäden an Vereinsbauten, kulturellen und sozialen Einrichtungen wie Kitas oder Altenheimen sowie an Hochwasserschutzanlagen können mit der Hilfe beseitigt werden. Der erste Fluthilfebescheid war vor rund einem Jahr ausgereicht worden. (dpa)

Ein Basketballkorb steht am 07.06.2013 in Bernburg (Sachsen-Anhalt) im Saale-Hochwasser.
Ein Basketballkorb steht am 07.06.2013 in Bernburg (Sachsen-Anhalt) im Saale-Hochwasser.
dpa Lizenz