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MZ-Radpartie MZ-Radpartie: «Die Strecke war super»

Von Susanne Bernstein 01.07.2007, 18:12
Einen Riesenandrang gab es im letzten Jahr beim Start der ersten MZ-Radpartie in Halle. Am 6. Juli folgt nun die zweite Tour. (MZ-Foto: Andreas Stedtler)
Einen Riesenandrang gab es im letzten Jahr beim Start der ersten MZ-Radpartie in Halle. Am 6. Juli folgt nun die zweite Tour. (MZ-Foto: Andreas Stedtler) CARDO

Halle/MZ. - Dass ihm eine Radtour über 56 Kilometer bevorsteht, lässt sich Flocky nicht anmerken. Entspannt sitzt der weißgelockte Pudel in seinem Korb. Anstrengend wird die Tour für den kleinen Hund nicht werden - in die Pedale treten muss Eberhard Ott, Flockys Herrchen. Der 67-Jährige ist aus dem brandenburgischen Herzberg angereist und unternimmt regelmäßig Radtouren. Von Budapest nach Wien sei er schon unterwegs gewesen. "Aber die Gegend um Seeburg kenne ich nicht. Ich bin sehr gespannt", sagt er, sitzt auf und fährt zum blauen Startbogen.

Ganz in der Nähe haben die Radmonteure von FahrradDirekt ihre mobile Werkstatt aufgebaut. Überprüfen Ketten, Gangschaltungen und pumpen Luft auf die Räder. Auch das Rad von Birgit Kürbitz aus Köthen steht dort. "Ich lasse das alte Rad lieber noch einmal überprüfen", sagt die 51-Jährige. "Die Kette muss gespannt werden", lautet die Diagnose des Mechanikers Peter Heinrich. Er behebt das Manko, die Tour kann für Birgit Kürbitz starten. Sie rollt ihren Drahsesel zu ihren Mitfahrern, den Mitgliedern des Radclubs Radegast / Köthen - eine siebenköpfige Truppe, die durch grell gelb leuchtende T-Shirts auffällt.

Einen Startschuss benötigt die erste MZ-Radpartie dann nicht. Mit einem Konzert hunderter Fahrradklingeln Punkt zehn Uhr läuten die Teilnehmer den Beginn der Radtour selbst ein. Gemächlich setzt sich das blaue Knäuel in Bewegung. Auch Flocky und Co. machen sich jetzt auf den Weg in Richtung Seeburg. Das Feld kommt nun schneller voran, das Knäuel entzerrt sich in eine scheinbar nicht enden wollende blaue Linie, die sich wie eine Schlange zunächst zur Dölauer Heide bewegt.

Vorn an der Spitze fahren Sascha Glaubig (16), Sebastian Köcke (16) und Dirk Richter (20) mit hohem Tempo. Die drei Freunde aus Halle trainieren regelmäßig zusammen auf ihren Tourenrädern nach der Schule. Die Kondition zahlt sich jetzt aus. "Wir wollten die Strecke so schnell wie möglich fahren", erzählt der 16-jährige Sascha. Schnell waren die drei auf jeden Fall unterwegs, nach zwei Stunden und 28 Sekunden - so zeigt es Saschas Fahrradcomputer - erreichen sie als erste wieder die Peißnitzinsel. "Die Strecke war super", sind sich die einig.

Die grell gelbe Truppe um Birgit Kürbitz lässt sich indes mehr Zeit. Und es dauert eine gute dreiviertel Stunde nach dem Start, bis Birgit Kürbitz ihren Drahtesel doch schiebt. Nicht wegen eines Defekts - die Radler haben inzwischen Zappendorf im Saalekreis hinter sich gelassen und gelangen an den ersten steilen Berg. "Ohne Gangschaltung, da muss ich absteigen", sagt die Köthenerin, deren roten Wangen von der Anstrengung zeugen.

Im Innenhof des Seeburger Schlosses ruhen sich unterdessen die ersten Radler aus. Sitzen im Schatten der Bäume, knabbern an Banane, Apfel oder Müsliriegel aus dem zur Verfügung gestellten Lunch-Packet. "Die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Uns hat es gut gefallen", ziehen Jan (27) und Katrin (26) Heidelberger aus Halle ihr Fazit, bevor sie sich wieder auf den Heimweg in Richtung Saalestadt machen.

Zufrieden ist auch Organisator Dieter Krumme von der Festunion GmbH. Krumme: "Bis auf einen Wespenstich und wenige Schürfwunden ist auf beiden Touren nichts passiert." Bei rund 1 800 Radfahrern sei das keine Selbstverständlichkeit.