Meningitis Meningitis: 42-jähriger Mann stirbt an einem seltenen Infekt
Sangerhausen/MZ. - "Ja, es gab einen Todesfall", sagt Dorothea Bellstedt nach einemMoment des Schweigens. Der Amtsärztin fällt es schwer zu bestätigen, was seit Tagen hinter vorgehaltener Hand in der ehemaligen Bergbaustadtdiskutiert wird und für große Unruhe sorgt. Ein 42-Jähriger aus der Kreisstadt ist am 9. November an den Folgen der Hirnhautentzündunggestorben. Um die Angehörigen zu schützen, sagt Bellstedt heute, sei dies nicht publik gemacht worden. "Es gibt keine Zusammenhänge zu anderen Fällen", wird die Amtsärztin nicht müde, Mutmaßungen über eine Meningitis-Epidemie zu widersprechen.
Die Chronologie der Ereignisse bietet freilichdurchaus Raum für Spekulationen. Bereits imAugust dieses Jahres erkrankt ein 19-Jährigeraus der Kreisstadt an Hirnhautentzündung,räumt die Amtsärztin erst jetzt ein. Nachdem Tod des 42-jährigen Sangerhäusers imNovember wird Anfang Dezember bei zwei Schülern(15 und 19 Jahre) des Geschwister-Scholl-GymnasiumsSangerhausen die lebensgefährliche Meningokokken-Meningitisdiagnostiziert. Am 20. Dezember wird der Falleiner 15-jährige Schülerin einer Sekundarschulebekannt, zu Weihnachten erkrankt eine 17-jährigeAuszubildende aus der Region. Sechs der insgesamt26Meningitisfälle in Sachsen-Anhalt in diesemJahr wurden somit in den letzten Monaten inSangerhausen festgestellt.
In jedem Einzellfall wurde nach Worten vonHanna Oppermann vom Landesamt für Verbraucherschutzeine Analyse durch die Gesundheitsämter vorgenommen.Eine Verbindung habe nicht festgestellt werdenkönnen. "Die Häufung ist auffällig, aber nochnicht ungewöhnlich," meint Bellstedt. Beieiner Inkubationszeit von maximal zehn Tagenerkenne man an der Zeitschiene, dass die Fällenichts miteinander zu tun haben können.