Megastau auf der A4 Megastau auf der A4: 70-Kilometer-Stau lässt Autofahrer bibbern

Eisenach/dpa. - Bei frostigen Temperaturen haben Tausende Autofahrer am Montag in einem Megastau auf der Autobahn 4 ausharren müssen. Am frühen Morgen waren zwischen Friedewald und Bad Hersfeld auf hessischer Seite Lastwagen ins Schleudern gekommen und konnten danach nicht mehr anfahren. Daraufhin blieb die A4 gen Frankfurt/Main stundenlang gesperrt. Die Autos stauten sich zeitweise auf bis zu 70 Kilometern Länge bis nach Gotha, wie der Sprecher der Thüringer Autobahnpolizei, Christian Cohn, sagte. Zudem wurden die Fahrzeuge weiter eingeschneit. Da die Autobahn jenseits der Landesgrenze teils nur zweispurig und ohne Standstreifen ist, seien Räumfahrzeuge nicht durchgekommen, um die Fahrbahn frei zu machen, erklärte Cohn. Erst nach Stunden ging es langsam wieder vorwärts.
Für die Autofahrer im Stau bedeutete das stundenlanges Warten und Frieren. Den Angaben nach verteilten Helfer Decken, warme Getränke, Essen und Kraftstoff, doch sei es teils schwierig gewesen, an die Autofahrer heranzukommen. Das Technische Hilfswerk war mit 18 Helfern und 3 Fahrzeugen im Einsatz, um festgefahrene Wagen herauszuziehen. Erst gegen Abend war die Unfallstelle in Hessen wieder frei, so dass der Verkehr dort anrollte. Wie lange es dauern sollte, bis der Stau aufgelöst ist, war zunächst unklar. Laut Cohn waren die Autos in Thüringen teils gegen die Fahrtrichtung von der Autobahn gelotst worden.
Auch andernorts in Thüringen haben am Montag ergiebige Schneefälle zu Verkehrsbehinderungen geführt. So staute sich auf der A4 zwischen den Anschlussstellen Erfurt-Ost und Erfurt-West der Verkehr nach einem Lastwagenunfall auf zehn Kilometern. Zeitweilig komplett gesperrt war die A4 am Vormittag auch zwischen Stadtroda und Jena, um einen Lastwagen zu bergen.
In der Nacht zum Montag waren nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Thüringen bis zu 15 Zentimeter Neuschnee gefallen, vor allem im Werratal entlang der thüringisch-hessischen Landesgrenze. Besonders an Steigungen blieben daraufhin überall im Land Lastwagen liegen und blockierten den Verkehr. Zwischen Sonntagabend und Montagmorgen registrierte die Polizei auf den Thüringer Autobahnen 24 Karambolagen; es blieb meist bei Blechschäden.
Am Montagmorgen musste ein Autofahrer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem er auf der A71 bei Rentwertshausen (Kreis Schmalkalden-Meiningen) mit einem Räumfahrzeug zusammengestoßen war. Die A71 war in Richtung Schweinfurt mehr als eine Stunde gesperrt. Stockenden Verkehr meldete die Polizei auch von der A38 in Nordthüringen.
Für die Wintersportgebiete im Thüringer Wald bedeuten die Schneefälle deutlich verbesserte Bedingungen. Sie bekamen bis zu 10 Zentimeter Neuschnee ab, wie der Regionalverbund Thüringer Wald mitteilte. In den Kammlagen liegen wieder bis zu 33 Zentimeter Schnee. Die Schneefälle sollen laut Deutschem Wetterdienst auch in der Nacht zum Dienstag weiter anhalten, die meisten Schneemengen werden wiederum in Westthüringen erwartet. „Je östlicher, desto weniger“, sagte ein Sprecher. In den kommenden Tagen rechnen die Meteorologen tagsüber mit Dauerfrost und nachts teils mit strengem Frost, bevor es am Sonntag zu einer Frostabschwächung kommen soll.