Magdeburger Zoo Magdeburger Zoo: Tigernachwuchs wurde eingeschläfert
Magdeburg/dpa. - Die nicht näher beziffertenTiere seien direkt nach der Geburt getötet worden, teilte der Zoo am Montag mit. Das Elternpaar sei vor zwei Jahren über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) nach Magdeburg gekommen, um für Nachwuchs zu sorgen. Nach einer schwierigen Gewöhnungsphase sei die Katze im Januar schließlich trächtig gewesen.
Im Februar sei der Zoo vom EEP informiert worden, dass der Katerkein reinrassiger Sibirischer Tiger sei, sondern einen Sumatra-Tiger als Vorfahren gehabt habe. Von solch einer «Hiobsbotschaft» seien 31weitere Tiger in europäischen Zoos betroffen, teilte der Zoo mit. DasTier wurde sofort von der Zucht ausgeschlossen; allerdings war derNachwuchs bereits unterwegs.
Da die Zucht reinrassiger und vor allem sehr seltener Tiere einesder obersten Ziele der Zoogemeinschaft sei, habe eine Kommission ausZoodirektor, Zootierarzt, Zooinspektor und Tierpfleger entschieden,die Jungtiere einzuschläfern. Mischlinge blockierten deneingeschränkten Platz für die wichtige Erhaltungszucht und seien anverantwortliche Halter kaum zu vermitteln. «Wir sehen es nicht alsOption an, diese Tiere an Zirkusunternehmen oder sogar anundurchsichtige Tierhändler weiterzugeben», hieß es in der Mitteilungdes Zoos. Europaweit sind rund 260 Sibirische Tiger registriert, diein 95 Zoologischen Gärten gehalten werden.