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Lokführer Lokführer: Symptome von Schlaflosigkeit bis Depressionen

29.11.2009, 17:00

Halle/MZ. - Bis zu 1 000 Menschen nehmen sich in jedem Jahr in Deutschland das Leben, indem sie sich vor einen fahrenden Zug werfen. Im Schnitt geschieht das dreimal pro Tag. Dabei haben die Lokführer kaum reine realistische Chance, zu reagieren. So ist beispielsweise der Bremsweg eines Zuges, der mit 250 Stundenkilometern unterwegs ist, rund 1,5 Kilometer lang.

Fünf Prozent aller Lokführer, die auf der Strecke einen Suizid erleben, sind nicht mehr dazu in der Lage, in den Führerstand zurückzukehren. Die Symptome, unter denen sie leiden, sind vielfältig. Die Spanne reicht von Schlaflosigkeit über Ängste und Panikattacken bis zu Depressionen. Das geht soweit, dass sich Betroffene mit dem Gedanken tragen, sich umzubringen. Es gibt Selbsthilfegruppen, in denen Lokführer versuchen, mit ihren Erfahrungen fertig zu werden. Die Bahn unterhält ein Sanatorium, das auf die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen spezialisiert ist.