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Letzte Generation Protestaktion in Dresden: Klima-Aktivisten bei Straßenblockade von Autofahrern angegriffen

Bei einer Straßenblockade in Dresden sind am Montagabend mehrere Aktivisten von Autofahrern attackiert worden. Auch bei einer Protestaktion am Mittwoch kam es zu Handgreiflichkeiten. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

22.03.2023, 15:25
Bei Straßenblockaden von Klima-Aktivisten ist es in Dresden zu Handgreiflichkeiten gekommen.
Bei Straßenblockaden von Klima-Aktivisten ist es in Dresden zu Handgreiflichkeiten gekommen. Foto: Nadine Weigel/dpa

Dresden/DUR/dpa - Autofahrer haben am Montagabend in der Dresdner Innenstadt drei Klimaaktivisten bei einer Blockadeaktion angegriffen.

Klima-Aktivisten in Dresden von Autofahrer attackiert

Die drei Aktivisten im Alter 20 bis 29 Jahren seien dabei unverletzt geblieben, sagte ein Sprecher der Polizei. Sie wurden den Angaben nach mit einem Auto attackiert. Gegen die Angreifer hat die Polizei Ermittlungen wegen Nötigung und Körperverletzung aufgenommen.

Gegen die Blockierer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen Nötigung eingeleitet.

Letzte Generation blockiert Verkehr auf Loschwitzer Brücke in Dresden

Am Mittwochmorgen blockierten Aktivisten der Gruppe Letzte Generation zudem das sogenannte Blaue Wunder in Dresden. Gegen 07:30 Uhr sind sechs Menschen mit Bannern auf die Fahrbahn der Loschwitzer Brücke gegangen, wie die Polizei mitteilte.

Von den drei Frauen und drei Männern haben sich einige an die Straße geklebt und einige aneinander, um so den Verkehr in beide Fahrbahnen zu blockieren, wie ein Sprecher der Gruppe sagte. Demnach seien bei der Protestaktion zwei aneinandergeklebte Personen von Zivilisten von der Straße getragen worden.

Lesen Sie auch: Ein Jahr „Klimakleber“ - Wohin steuert die Letzte Generation?

Klima-Aktivisten sollen für Polizeieinsatz zahlen

Nach Polizeiangaben wurden die sechs Beteiligten vorübergehend auf ein Polizeirevier gebracht. Die Beamten sollen ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Nötigung eingeleitet haben. Zudem beabsichtige die Polizei, die Kosten des Einsatzes den sechs Aktivistinnen und Aktivisten in Rechnung zu stellen, hieß es.

Vergangene Woche gab das sächsische Innenministerium bekannt, dass Menschen, die sich im Namen des Klimaschutzes auf Straßen festkleben, künftig vermehrt an den Kosten für den Polizeieinsatz beteiligt werden sollen.

Klimawandel: Aktivisten fordern Regierung zum Handeln auf

Mit der Straßenblockade fordern die Aktivisten die Regierung auf, effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.

„Es wird immer offensichtlicher, dass es der Regierung unter dem Einfluss der reichsten ein Prozent nicht gelingt, die Interessen der Bevölkerung zu schützen. Wir, die 99 Prozent, sind aber darauf angewiesen, dass endlich gehandelt wird!“, sagte eine beteiligte Aktivistin demnach am Morgen.