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  7. Zwang Schule in Leipzig Schüler zu Klima-Demo von Friday for Future - Brief im Internet gekürzt - Aufklärung durch Schulleiter

Klimastreik von „Fridays for Future” Brief kursiert im Internet: Wurden Leipziger Schüler zu Klimademo-Teilnahme gezwungen?

Beim globalen Klimastreik am vergangenen Freitag sollen Schüler aus Leipzig zur Teilnahme an einer „Fridays for Future“-Demonstration gezwungen worden sein. Das legt zumindest ein Brief nahe, der aktuell im Internet kursiert. Was dahintersteckt.

Von thj Aktualisiert: 18.09.2023, 15:46
Beim Globalen Klimastreik von "Fridays for Future" sind am Freitag in Deutschland rund eine Viertelmillion Menschen auf die Straßen gegangen.
Beim Globalen Klimastreik von "Fridays for Future" sind am Freitag in Deutschland rund eine Viertelmillion Menschen auf die Straßen gegangen. Foto: IMAGO/Sabine Gudath

Magdeburg/Halle (Saale)/DUR – Die Klima-Bewegung „Fridays for Future“ hatte am vergangenen Freitag zum Globalen Klimastreik aufgerufen. Neben Demonstrationen in Berlin und in Sachsen-Anhalt gingen auch in Leipzig zahlreiche Menschen auf die Straße.

Doch ein Brief einer Leipziger Schule, der gerade in den sozialen Netzwerken die Runde macht, sorgt für Aufsehen.

Klima-Demo in Leipzig: Schule wegen „Fridays for Future“-Zwang in der Kritik

Konkret geht es um ein Schreiben, dass an die Eltern einer zehnten Klasse eines Leipziger Gymnasiums verschickt wurde und teilweise geschwärzt im Internet kursiert. Daraus soll hervorgehen, dass Schüler auf Drängen der Schule an der Demonstration am Freitag teilnehmen mussten.

Wie „t-online.de“ berichtet, sei der Brief echt – er wurde jedoch sinnentstellend gekürzt, sodass ein falscher Eindruck entsteht. Demnach ging es beispielsweise nicht um alle Schüler der Schule, sondern nur um eine einzige Klasse. Und auch sonst ist der Fall komplexer, als man zunächst annehmen würde.

Im Video: Klimaschützer demonstrieren in Sachsen-Anhalt

 
Video: Klimaschützer demonstrieren in Sachsen-Anhalts (Kamera, Bericht: A. Pfoertsch, Redaktion Salzwedel)

Leipziger Schule widerspricht „Demo-Zwang“ bei „Fridays for Future“-Kundgebung

Wie der Schulleiter gegenüber „t-online.de“ berichtet, sei in der Schule ein Projekttag zum Thema Nachhaltigkeit für die neunten und zehnten Klassen geplant gewesen. Eine Klasse habe sich daraufhin trotz verschiedener Alternativen mehrheitlich dafür entschieden, am Globalen Klimastreik am Freitag in Leipzig teilzunehmen.

Durch den Mehrheitsentscheid hätten jedoch auch Schüler an der Demo teilnehmen müssen, die gar kein Interesse daran hatten. Die Schule versuchte sich daraufhin in Schadensbegrenzung.

Statt Zwangsteilnahme an Klimastreik: Schule bietet Schülern Alternative

Auf einem Elternabend im Vorfeld der FFF-Demo in Leipzig machten einige Erziehungsberechtigte ihrem Ärger Luft. Die Schule versuchte daraufhin, gegenzusteuern und legte ein Alternativangebot vor: Wer nicht an der Demonstration teilnehmen wolle, könne stattdessen mit einer anderen Klasse zu einem anderen Projekt fahren oder am Unterricht der Achtklässler teilnehmen.

Laut „t-online.de“ wurde das Ausweich-Angebot jedoch von keinem der Schüler wahrgenommen. Stattdessen hatten einige Eltern schon im Vorfeld angedroht, ihr Kind am Freitag krankzumelden. Tatsächlich fehlten am Ende zwei Schüler entschuldigt am Projekttag, so die Schule.

Laut einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ soll der Fall nun durch das Kultusministerium geprüft werden. Welche Konsequenzen dem Lehrer drohen, könne man erst sagen, wenn der Vorfall gemeinsam mit der Schule ausgewertet worden sei.