Tiere lebendig eingemauert NABU Leipzig: Vögel in Hausfassade eingemauert, Tiere tot
Leipzig - Wie kann so etwas passieren? War es ein Versehen oder etwa böswillige Absicht? In Leipzig sind bei Arbeiten an einer Hausfassade Vogel-Nistplätze dichtgemacht worden. Das Schlimme: Die Tiere, darunter mehrere Jungvögel, waren zuvor nicht aus den Höhlen herausgeholt worden – sie wurden lebendig eingemauert!
Nester in Leipzig eingemauert: Haben Arbeiter Hinweise ignoriert?
Wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Leipzig berichtet, hätten Anwohner die Arbeiter vor Ort auf die Vögel aufmerksam gemacht. Die hätten jedoch ihre Arbeit fortgesetzt. Eine Frau habe daraufhin den NABU informiert, der wiederum die Polizei rief, berichtet der Verein.
Er spricht davon, dass die Verantwortlichen „vorsätzlich gegen das Tier- und Naturschutzrecht verstoßen“ hätten. Die Feuerwehr rückte schließlich an, öffnete acht verschlossene Nester an der Fassade wieder.
Leipzig: Vögel lebendig eingemauert, mehrere Jungvögel verenden
Tragisch: Neben einigen lebenden Vögeln in den Nestern fanden die Retter leider auch vier tote Vögel. In einem Nest habe sogar noch ein Elterntier gebrütet, heißt es in einer Mitteilung des NABU.
Ebenfalls dramatisch: Ein Star und ein Spatz hätten vergeblich versucht, zu den zugemauerten Nestern zu kommen. Sie sollen stundenlang Futter für ihre Jungtiere herangeschleppt haben.
Naturschutzbund erstattet Anzeige bei der Polizei
Zudem konnten die Experten einen gesetzlich streng geschützten Grünspecht beobachten, der versuchte, die verkleisterten Fassadenlöcher mit seinem Schnabel zu öffnen. Dabei verklebte sich das Tier seinen Schnabel.
Der NABU Leipzig hat inzwischen Anzeige bei der Polizei erstattet. Er forderte, dass „grundsätzlich vor Bau- und Sanierungsarbeiten ein artenschutzfachliches Gutachten erstellt“ werden müsse. (so)
(Der Artikel erschien zuerst bei express.de)
