Motorradfahrer gegen Fahrverbote Motorradfahrer gegen Fahrverbote: 16.500 protestierende Biker legen Leipzig teils lahm

Leipzig - Weit mehr als zehntausend Motorradfahrer haben am Sonntag in Leipzig gezeigt, was sie von ins Gespräch gebrachten Fahrverboten für Motorräder halten. Nach Angaben der Polizei in Leipzig rollten zeitweilig 16.500 protestierende Biker durch die Stadt und sorgten dadurch zum Teil für erhebliche Behinderungen.
„Wir sind selbst sehr überrascht“, sagte ein Mitorganisator. Er sprach von einem „guten Zeichen“ gegen Pläne des Bundesrates zur Reduzierung von Motorradlärm, den die Biker als viel zu weit gehenden Eingriff in Freiheitsrechte sehen.
Die Organisatoren hatten einen im Vorfeld einen Corso mit etwa 600 Teilnehmern angemeldet, hieß es. Das Treffen begann gegen 11 Uhr auf dem Parkplatz des Paunsdorf Centers. Von dort bewegte sich der Biker-Corso in Richtung Innenstadt. Die Route verlief über die Permoser Straße und die Adenaueralle und endete mit einer Runde über den Innenstadtring auf dem Augustusplatz.
Aufgrund der enorm angestiegenen Teilnehmerzahl kam es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen. Auch Busse und Straßenbahnen der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) standen zwischenzeitlich still. Die Versammlung verlief bis zu ihrem Ende gegen 15 Uhr friedlich. Es wurden keine strafrechtlich relevanten Verstöße bekannt, so die Mitteilung der Polizei am Sonntag.
Bereits am vergangenen Wochenende hatten bundesweit Zehntausende Motorradfahrer gegen Fahrverbote aus Lärmschutzgründen demonstriert. Hintergrund ist ein Beschluss des Bundesrates, der die Bundesregierung auffordert, solche zeitlich befristeten Einschränkungen durchzusetzen - damit der Lärm, etwa in beliebten Ausflugsgegenden, reduziert werden kann. (mz/mad/dpa)
