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Lok auf Strecke Chemnitz-Leipzig kaputt Bahnfahrt bei über 30 Grad: Reisende müssen vier Stunden ohne Klimaanlage im Zug ausharren

Diese Zugfahrt wurde zu einem absoluten Horror-Trip. Am Sonntag blieb der Regionalzug von Chemnitz nach Leipzig aufgrund einer defekten Lok stundenlang liegen. Warum am Ende sogar die Feuerwehr anrücken musste.

Von Tim Müller Aktualisiert: 21.08.2023, 16:35
Rettungskräfte eilten den mit dem Zug liegengebliebenen Reisenden mit Wasser zur Hilfe. Einige der Passagiere drohten zu dehydrieren.
Rettungskräfte eilten den mit dem Zug liegengebliebenen Reisenden mit Wasser zur Hilfe. Einige der Passagiere drohten zu dehydrieren. Foto: Medienprotal Grimma/Sören Müller

Bad Lausick (Sachsen)/DUR – Aufgrund einer defekten Lok blieb am Sonntag gegen 13:30 Uhr der Regionalzug von Chemnitz nach Leipzig nahe Bad Lausick auf offener Strecke liegen – und das für vier Stunden. Die Reisenden mussten bei über 30 Grad und ohne Klimaanlage ausharren.

Die Hitze in den Bahnwagen war so groß, dass mehrere Passagiere drohten zu dehydrieren. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Bad Lausick, der Rettungsdienst und das Deutsche Rote Kreuz rückten nach etwa zwei Stunden an und versorgten die Fahrgäste mit Wasser. Da der Zug über keine Klimaanlage verfügt, konnten die Passagiere wenigstens die Fenster öffnen und so für etwas Frischluft in den Wagen sorgen.

Reisende bedanken sich mit Applaus bei den Rettungskräften

Nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Bahn (DB) sperrte das Unternehmen die Strecke, auf der der Zug liegengeblieben war, zwischen 13:16 Uhr und 17:40 Uhr. Anschließend wurde der Zug nach Leipzig geschleppt, wo er nach fast fünf Stunden um 18:11 Uhr auf dem Leipziger Hauptbahnhof ankam.

Der Großteil der 120 sich im Zug befindenden Reisenden nahm die Situation recht gelassen und bedankte sich bei den Einsatz- und Rettungskräften mit Applaus. Nachdem der Zug auf einem eingleisigen Streckenabschnitt liegengeblieben war, fielen auf der gesamten Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig etliche Züge aus. Erst am Abend konnte der Betrieb dann wiederaufgenommen werden.

Mitteldeutsche Regionalbahn benutzt renovierte DDR-Waggons

Auf X, ehemals Twitter, beschwerten sich einige User über die Zustände der benutzten Waggons. Manche benutzten den Ausdruck "rollender Schrottzug" und andere redeten von "notdürftig überholten Reichsbahnwagen".

Tatsächlich benutzt die Mitteldeutsche Regionalbahn (MRB) seit einigen Jahren auf der Strecke Chemnitz-Leipzig renovierte Wagen der Deutschen Reichsbahn, dem Unternehmen was zu DDR-Zeiten für den Zugverkehr in Ostdeutschland zuständig war. An dem jetzigen Vorfall waren aber nicht die Waggons, sondern eine defekte Lok Schuld.