Fremdenfeindliches Bündnis Fremdenfeindliches Bündnis in Leipzig: Aufruf zu breitem Protest gegen "Legida"

Leipzig - Legida liegt eigentlich am Boden, doch am Montag will sich das fremdenfeindliche Bündnis noch einmal aufraffen. Für den Abend plant der Leipziger Pegida-Ableger zu seinem zweijährigen Bestehen eine Demonstration mit nach eigenen Angaben 500 bis 1000 Teilnehmern.
Ob es am Ende so viele werden, wird sich zeigen – zuletzt waren zu den Legida-Märschen, die nur statt wöchentlich nur noch monatlich stattfinden, nur noch rund 150 Anhänger gekommen. Ein breites Bündnis verschiedener Gruppierungen hat zu Protest gegen Legida aufgerufen.
Drei Polizeihundertschaften reichen zum Schutz bei „Legida“-Aufmarsch in Leipzig nicht aus
Angemeldet sind nach Angaben der Stadtverwaltung drei Demonstrationen, eine Kundgebung und eine Mahnwache mit insgesamt mindestens 2000 Teilnehmern. Die Polizei bereitet sich auf einen größeren Einsatz vor. Die drei Hundertschaften, mit denen zuletzt die Legida-Aufmärsche und der Protest dagegen abgesichert worden seien, „reichen definitiv nicht aus“, sagte ein Polizeisprecher der MZ.
Die erhöhte Polizeipräsenz hat noch einen anderen Grund: Vor einem Jahr hatten Rechtsextremisten quasi im Windschatten des Legida-Aufmarsches in der Innenstadt einen Straßenzug im linksalternativen Viertel Connewitz im Süden Leipzigs verwüstet.
Polizeibeamte konnten nach den Ausschreitungen 215 Tatverdächtige einkesseln, doch die Ermittlungen treten auf der Stelle: Bisher ist in keinem einzigen Fall Anklage erhoben worden (die MZ berichtete). Einen solchen Gewaltexzess will die Polizei nicht noch einmal zulassen.
Auftritt der Rechtsrockband „Kategorie C“
Besonderes Augenmerk liegt auch auf Legida selbst: Das fremdenfeindliche Bündnis hat auf seiner Facebook-Seite einen Auftritt der Gruppe „Kategorie C“ angekündigt, die im Bremer Verfassungsschutzbericht von 2015 als „rechtsextremistische Hooligan-Band“ eingestuft wird. Schon vor einem Jahr war die Gruppe bei Legida aufgetreten; unter die Aufmärsche des Bündnisses haben sich von Anfang an gewaltbereite Neonazis und Hooligans gemischt.
Am Montagabend will Legida durch das gutbürgerliche Waldstraßenviertel laufen, Start soll vor der Red-Bull-Arena sein. Das hat auch Fans des Bundesligisten RB Leipzig auf den Plan gerufen: Auf ihrer Homepage ruft die Fan-Gruppierung "Red Aces Leipzig" zu Widerstand gegen Legida auf. In dem Aufruf heißt es, die Legida-Anhänger wollten sich treffen an einem „Ort, wo wir etwas anderes verkörpern wollen. Ein Raum frei von LebensfeindInnen, ein Raum ohne Diskriminierung, ein Raum des Wohlfühlens“.
Nach Angaben der Stadtverwaltung muss wegen der Demonstrationszüge am Montagabend mit Verkehrsbehinderungen in Leipzig gerechnet werden. Betroffen sind demnach insbesondere Teile des Innenstadtrings und der Südvorstadt sowie das Waldstraßenviertel.
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(mz)