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Chaos Computer Club 35c3 in Leipzig: Chaos Computer Club für freien Zugang zu Forschungsergebnissen

27.12.2018, 12:29
In der Leipziger Messe läuft der 35. Chaos Communication Congress des CCC.
In der Leipziger Messe läuft der 35. Chaos Communication Congress des CCC. ZB

Leipzig - Mit der Forderung nach einem ungehinderten Zugang zu allen Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung hat in Leipzig der Hackerkongress des Chaos Computer Clubs (CCC) begonnen. Das gegenwärtige Ringen zwischen Wissenschaftlern in Deutschland und großen Verlagshäusern um „Open Access“ - also einen kostenfreien Zugang zu Publikationen - finde weltweit Beachtung, sagte die Bibliothekswissenschaftlerin am Forschungszentrum Jülich, Claudia Frick, am Donnerstag auf dem „Chaos Communication Congress“.

Open-Access-Initiative fordert freien Zugang zu Forschungsergebnissen

Die Debatte hat in der vergangenen Woche neue Brisanz erhalten, nachdem die Max-Planck-Gesellschaft beschlossen hatte, den Vertrag mit dem internationalen Wissenschaftsverlag Elsevier Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen und gemeinsam mit den Hochschulen in Deutschland eine Initiative für den ungehinderten Zugang zu Publikationen voranzutreiben.

Diese Open-Access-Initiative namens Deal wird von der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen getragen. Während die Gespräche zwischen Elsevier und dem Deal-Projekt im Juli 2018 im Streit um die Konditionen ausgesetzt wurden, dauern sie mit den Wissenschaftsverlagen Springer und Wiley weiter an.

Chaos Computer Club: Keine Paywall für Forschungsergebnisse

„Wir müssen die Paywall zu wissenschaftlichen Publikationen niederreißen“, forderte Frick. Angesichts von Herausforderungen wie dem Klimawandel komme es wie nie zuvor auf eine breite Diskussion über Forschungsergebnisse an.

Wenn 72 Prozent der wissenschaftlichen Publikationen nur für viel Geld zugänglich seien, schade das der gesellschaftlichen Entwicklung. In der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Bibliotheken sieht Frick ein großes Potenzial, um das bisherige System für Publikationen zu reformieren, ohne dabei die für wissenschaftliche Veröffentlichungen unabdingbare Qualitätskontrolle einzuschränken.

(dpa)