Wohin mit dem Weihnachtsbaum? Wohin mit dem Weihnachtsbaum?: Flammender Abschied

Wittenberg - Weihnachten ist nun vorbei. Nachdem die allgemeine Ordnung wiederhergestellt ist, kann man beruhigt ausatmen - wenn da nicht noch der eingefallene Tannenbaum in der Ecke stehen würde.
Die Äste biegen sich bereits bis zum Boden und die Nadeln liegen auf dem gesamten Teppich verstreut. Doch wohin mit dem vertrockneten Weihnachtsbaum? Einfach im Garten verbrennen ist in einigen Kommunen nicht möglich. Die MZ klärt auf.
Wo die Luftreinheit kein Feuer erlaubt
In der Kurstadt Bad Schmiedeberg ist es verboten, Gartenabfälle und Weihnachtsbäume zu verbrennen. Robby Leuker vom Ordnungsamt erklärt: „In Bad Schmiedeberg gilt das Luftreinheitsgebot, welches für die Kurgäste eingehalten werden muss.“ Aus diesem Grund dürfen Gartenabfälle und Weihnachtsbäume nicht verbrannt werden.
Das Nabu-Zentrum im Stadtwald ist seit jeher auf Futterspenden angewiesen. Dort können auch Weihnachtsbäume abgegeben werden. Bei den Schafen, Ziegen, Mufflons und bei dem Damwild ist das Nadelgehölz sehr beliebt. Die Tiere knabbern die Zweige und schaben die Rinde ab.
Die Leiterin des Nabu-Zentrums Petra Henkelmann weiß, worauf man besonders achten muss: „Es ist wichtig, dass die Spender keine Fichten oder Blautannen mitbringen. Die Tiere fressen die nicht, da die Nadeln zu hart sind.“ Sehr beliebt bei den Tieren im Stadtwald ist die klassische Nordmanntanne - auch Kiefern werden gern vom Wild verspeist. Auch der Alpakahof in Vockerode freut sich über abgeschmückte Weihnachtsbäume.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, aus einem vertrockneten Weihnachtsbaum einen echten Hingucker zu machen. Beispielsweise kann man den Baum im Garten aufstellen und Meisenknödel anstelle von Christbaumkugeln als Futter für die einheimischen Vögel an den Baum hängen.
Gute Tipps zur Weiterverwendung der Weihnachtsbaäume gibt es auch im Internet. Zum Beispiel ist der Baum auch in der Küche gut zu gebrauchen. Im Handumdrehen kann man aus einigen zerquetschten Tannennadeln und etwas Honig einen herb-süßen Tee kreieren. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Nadeln nicht länger als zwei Minuten im heißen Wasser ziehen.
Auch der Ortsteil Großwig und Moschwig ist in das Verbot eingeschlossen. Anders sieht das wiederum in den Nachbarorten Pretzsch und Kleinkorgau aus. Diese seien weit genug von der Bad Schmiedeberger Innenstadt entfernt. „Der aufsteigende Rauch verschmutzt aufgrund der Entfernung nicht die Luft des Kurgebietes“, meint Leuker.
Wo Weihnachtsbäume gesammelt werden
Da in Bad Schmiedeberg keine Weihnachtsbäume verbrannt werden dürfen, gibt es in dem Ort mehrere Annahmestellen, wo kostenlos der nadelnde Baum entsorgt werden kann. Unter anderem befinden sich diese Stellen am Glascontainerstandplatz Neubauten, dem Parkplatz in der Gärtnerstraße und dem Containerstandplatz in der Dommitzscher Straße. Die Bäume können dort bis zum 15. Januar entsorgt werden. Auch in anderen Kommunen des Landkreises, wie in Gräfenhainichen, Coswig, Kemberg, Wittenberg, Oranienbaum-Wörlitz und Zahna-Elster, können die Weihnachtsbäume an den Annahmestellen abgegeben werden. Die genauen Standplätze zur Entsorgung sind in der Abfallfibel hinterlegt.
Wo Bäume als Gartenabfall brennen
Auf dem Gebiet der Lutherstadt Wittenberg und der Stadt Oranienbaum-Wörlitz ist das private Verbrennen von Tannenbäumen erlaubt. Dabei ist zu beachten, dass die Gartenabfälle inklusive Weihnachtsbäume nur vom 15. Februar bis 31. März verbrannt werden dürfen. Jedoch müssen bestimmte Zeiten eingehalten werden. Es ist nur gestattet, von Montag bis Freitag von 9 bis 17.30 Uhr zu verbrennen. Am Sonnabend darf nur bis 12 Uhr verbrannt werden.
Im übrigen Kreisgebiet dürfen laut Verordnung Montag bis Freitag von 9 bis 17.30 Uhr und Sonnabend von 9 bis 12 Uhr Tannenbäume und Gartenabfälle verbrannt werden. Dies ist aber nur im Zeitraum vom 15. Oktober bis 31. März erlaubt. Lediglich Bad Schmiedeberg, sowie Großwig und Moschwig sind gänzlich raus.
Wo Feuer Besuchern Gemütlichkeit bieten
Wer seinen geliebten Tannenbaum nicht einfach an einer Annahmestelle entsorgen will, hat die Möglichkeit, das Bäumchen beim gemütlichen Beisammensein und unter Aufsicht der jeweiligen Feuerwehren zu verbrennen. In Apollensdorf und Abtsdorf können die Weihnachtsbäume am 12. Januar ab 18 Uhr auf den Sportplätzen verbrannt werden. Zudem werden Speisen und Getränke angeboten. Jedoch ist es wichtig, darauf zu achten, dass kein Christbaumschmuck an den Bäumen zurückgeblieben ist. Auch in Straach können am 12. Januar ab 17 Uhr auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Tannenbäume in großen Feuerschalen verheizt werden. Unweit entfernt lädt der Sernoer Heimatverein bereits zum 11. Mal zum Knutfest bei der Freiwilligen Feuerwehr ein. Es gilt schon seit einigen Jahren als „erstes Treffen“ im Ort zum neuen Jahr. Die Besucher können sich ebenfalls am 12. Januar mit Grillwürstchen und Glühwein stärken.
Auch in Bergwitz können am 12. Januar ab 18 Uhr bei der Feuerwehr Weihnachtsbäume verbrannt werden.
Ebenso laden auch die Kameraden aus Zschornewitz interessierte Besucher zum Weihnachtsbaumverbrennen ein. Am 12. Januar ab 17 Uhr können auf dem Festplatz neben der Sparkasse die Bäume verbrannt werden. Gern können die Tannenbäume am 11. Januar vor die Haustür gestellt und abgeholt werden. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt sein.
Die Feuerwehr in Radis hat sich auch erneut in diesem Jahr etwas Besonderes überlegt. Am 12. Januar ab 17 Uhr kann jeder Besucher, der zu dem Gelände der freiwilligen Feuerwehr einen Weihnachtsbaum mitbringt, an einer Verlosung teilnehmen.
In Gräfenhainichen am Gutenbergplatz laden Handballerinnen der BSG Aktivist am 12. Januar ab 18.30 Uhr zu Glühwein und Grillwurst am Feuer ein. Es gibt insgesamt drei Gutscheine für einen neuen Baum zu gewinnen, wenn man seinen alten mitbringt.
Die Feuerwehren in Pretzsch und Dabrun bereiten sich auch aufs große Weihnachtsbaumverbrennen vor. Ebenfalls wird dort am 12. Januar ab 17 Uhr auf dem Gelände der Feuerwehren die Nacht von dem lodernden Tannenbäumen erhellt.
Eine Woche später gibt es ein Baumfeuerchen in Schleesen. Ab 17 Uhr sollen am 19. Januar die Flammen die Tannen auf dem Platz am Gerätehaus der Feuerwehr verschlingen. Bäume können mitgebracht oder am Vortag zum Abholen vor die Tür gestellt werden.
Auch in Roßlau besteht die Möglichkeit, Weihnachtsbäume einzuäschern. Seit rund zehn Jahren lädt der Roßlauer Burgverein immer am Sonnabend nach dem Dreikönigstag zum gemütlichen Feuerschein. Ab 16 Uhr wird auf dem Gelände der Wasserburg ein Feuerberg lodern. (mz)