Vorträge über Islam Vorträge über Islam: Darum verteilen Muslime Flyer im Landkreis

Wittenberg - Bundesweit sind Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), nach eigenen Angaben eine islamische Reformgemeinde, unterwegs, um ihren Glauben zu erklären und Vorurteile gegenüber den Muslimen auszuräumen. So wollen sie auch im Landkreis in Wittenberg, Jessen, Gräfenhainichen und Bräsen ihren Infostand aufbauen, Flyer verteilen und mit den Menschen ins Gespräch kommen.
Außerdem sei eine große Informationsveranstaltung unter dem Titel „Alle Religionen erwarten ihn“ ebenso geplant wie das Pflanzen von zwei durch die Gemeinde finanzierten Friedensbäumen. Die genauen Termine stehen noch nicht fest. Das erklärte Basil Bhatti, Imam und islamischer Theologe aus Hannover in einem Pressegespräch.
Kein Werben für den Glauben
Dabei wolle man nicht für seinen Glauben werben, vielmehr Verständnis füreinander aufbauen. „Es gibt keinen Grund, sich zu hassen“, sagt Basil Bhatti, der in Pakistan geboren wurde und als dreijähriger Junge mit seiner Familie nach Deutschland emigriert sei und hier nach eigenen Worten seine neue Heimat fand.
Die islamische Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat - Ahmadiyya ist der zweite Vorname des Propheten Mohammed und Jamaat bedeutet Gemeinde - zählt weltweit zu den größten. Sie ist in mehr als 100 Ländern aktiv und ihr gehören nach eigenen Angaben mehr als 10 Millionen Mitglieder in über 200 Ländern an. In Deutschland sollen es 45 000 organisierte Muslime sein, die über 50 Moscheen verfügen.
In Hamburg und Hessen ist die AMJ als Körperschaft des öffentlichen Rechtes anerkannt. Gegründet wurde sie 1889 in Indien von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad, der für sich den Anspruch erhob, der von Mohammed prophezeite Messias zu.
Loyalität für Regierung
Laut seiner Lehre baue der Islam eine lebendige Beziehung zum Schöpfer auf und lehre, den Mitmenschen zu dienen, sagt Basil Bhatti. Er verbiete Gewalt und Zwang in Glaubensdingen. Der Koran lehre nichts, was der Vernunft widerspreche. Er verpflichte einen Muslim zur Loyalität gegenüber der Regierung des Landes, auch einer nicht-muslimischen.
Weiterhin heißt es, dass Frieden in den Gesellschaften nur geschaffen werden könne, wenn sich die Religionen auch gegenseitig respektierten würden, denn viele Konflikte seien auf religiöse Ressentiments zurückzuführen. Außerdem betonte der Imam Bhatti, dass alle Religionen in ihrem Ursprung wahrhaftig sind und ihre Stifter rechtschaffene Diener und Propheten Gottes waren. (mz)