VfB Gräfenhainichen VfB Gräfenhainichen: Mit nur acht Spielern im Training

Gräfenhainichen - Das Fußball-Landesklasseteam des VfB Gräfenhainichen hat das erste Training für die neue Saison absolviert: Ohne Cheftrainer Lutz Jacobi, mit lediglich acht Kickern und einer Reihe offener Fragen.
Den holprigen Start nimmt Präsidentin Cornelia Kuhnert gelassen. Zumal die Abwesenheit des gerade erst als Neuzugang verkündeten Lutz Jacobi wirklich allein berufliche Gründe gehabt hätte. Der neue Trainer habe nach Berlin gemusst, lautet die Begründung fürs Fernbleiben vom Auftakttraining.
Auch die Tatsache, dass lediglich acht Spieler der ersten Mannschaft unter Anleitung von Co-Trainer Uwe Lange Ausdauer bolzten und sich Ballgefühl auf dem frischen Rasen im Gräfenhainichener Stadion holten, sei nicht außergewöhnlich. „Einige Spieler sind noch im Urlaub. Andere müssen arbeiten“, kommentiert Cornelia Kuhnert das Geschehen. Auch wenn der Blick über das Spielfeld anderes vermuten lässt. „Wir sind bereit für die neue Saison.“
Das Ziel der Heidestädter fasst Steffen Müller in Worte. „Wir wollen mit dem grauen Mittelfeld nichts zu tun haben. Ziel ist oberes Tabellendrittel“, betont der Mann, der die neue starke Kraft hinter dem Trainergespann ist. Er ist sportlicher Berater des VfB. Die Position gab es noch nie in der Heide. „Aber das ist in jedem Profi-Verein normal.“
Der VfB Gräfenhainichen spielt in Liga acht und schloss die letzte Saison auf dem achten Platz ab – hinter Aufsteiger und Lokalrivalen Glückauf Möhlau. Dass der Verein dennoch auf einen starken Berater neben dem Trainer setzt, erstaunt. „Wir setzen auf Sachverstand. Steffen Müller soll seine Erfahrung einbringen“, erklärt die Präsidentin. Müller selbst spricht offen von Spielerbeobachtung, Gegneranalyse und der Tatsache, Kicker für Gräfenhainichen und das dort gewachsene fußballerische Umfeld zu begeistern. „Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Vorstand und sportlicher Leitung.“
Ob die Konstellation mit einem starken und erfahrenen Trainer sowie dem für seine Kompetenz bekannten Berater auf Dauer problemfrei funktionieren wird, bleibt abzuwarten. „Wir kennen uns schon so lange. Das wird funktionieren“, sagt Müller über das Verhältnis zu Jacobi. „Der Trainer hat sportlich das Sagen“, fügt er hinzu. Was nicht heißen solle, dass er mit Hinweisen hinterm Berg halten werde, wenn er von außen Schwachstellen erkannt habe.
Müller setzt wie der gesamte VfB verstärkt auf den eigenen Nachwuchs. Einer der ersten jungen Spieler, die nach oben aufrücken dürfen, soll Louis Sporleder sein. Der 17-Jährige ist mit einer Sonderspielgenehmigung ausgestattet und soll das Backup zum Stammtorwart Max Burmeister sein. Der 30-Jährige war letztes Jahr der einzige Schlussmann im Kader des Landesklasseteams. „Ein Glück, dass er von Verletzungen verschont geblieben ist“, blickt Müller zurück. Er macht zudem kein Geheimnis daraus, dass weitere Jugendspieler aufrücken werden. Mit Namen hält er sich jedoch bedeckt.
Ganz oben auf der Wunschliste von Trainer und Berater steht Rahimi Abdul Salim. Der 22-jährige Afghane hat mit Ballgefühl, Schnelligkeit und Wendigkeit überzeugt. „Die Unterlagen sind gerade beim DFB. Wir hoffen natürlich, dass er für uns spielen kann“, betont Präsidentin Cornelia Kuhnert. (mz)