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Stadtleben Pretzsch Stadtleben Pretzsch: Kultur- und Heimatverein bereichert Kultur

Von Marcel Duclaud 21.03.2016, 17:40
Frühjahrsputz in Pretzsch: Am vergangenen Wochenende wurde dort unter anderem Unrat beräumt und Laub beseitigt.
Frühjahrsputz in Pretzsch: Am vergangenen Wochenende wurde dort unter anderem Unrat beräumt und Laub beseitigt. Sascha Graf

Pretzsch - Die Bilanz kann sich sehen lassen. Was der Pretzscher Kultur- und Heimatverein „Christiane Eberhardine“ in der kurzen Zeit seiner Existenz geleistet hat, ist beachtlich. Bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag wurde das einmal mehr deutlich. Und auch, dass es nicht allein darum geht, niveauvolle Veranstaltungen zu organisieren, sich um kulturelles und traditionsbewusstes Leben zu bemühen: „Die Resignation in der Bevölkerung ist einem steigenden Selbstbewusstsein gewichen, wie wir in jüngster Zeit bei den anstehenden kommunalpolitischen oder handelspolitischen Problemen gesehen haben“, sagt Vereinschef Wolfram Flämig in seinem Bericht.

Der 2013 gegründete Verein hat zweifellos einen erheblichen Anteil daran. Er ist überdies gewachsen. Inzwischen gehören ihm 20 Männer und Frauen an: „Die Leute kommen allmählich, um bei uns mitzumachen“, sagt ein sichtlich erfreuter Vorsitzender. Und sie sind aktiv. „Im erweiterten Vorstand sind zwölf Leute, da macht jeder was.“

Trotz nicht eben einladendem Wetter haben sich Samstag wiederum zahlreiche Pretzscher am Frühjahrsputz beteiligt, um zu helfen, ihrer Stadt ein freundliches Angesicht zu geben. Mehr als 40 Männer und Frauen waren mit von der Partie, fegten, räumten Unrat, beseitigten Laub. Schwerpunkt waren nach den Worten von Ortsbürgermeisterin Diana Skowronek Domänenpark und Bahnhofstraße.

Einsätze gab es aber unter anderem auch am Bahnhof, am Deichhäuschen, am Heizhaus. An der Turnhalle wurden Fenster gestrichen, in der Wittenberger Straße gegenüber der Bäckerei ist ein Sichtschutz befestigt worden, um den unansehnlichen Steinhaufen dort zu verdecken. Gegen 12 Uhr war Feierabend, es gab Würstchen und Glühwein gegen die Kälte als kleinen Dank an die Helfer. Einen Dank richtet die Ortsbürgermeisterin auch an Fahrer und Agrargenossenschaft, die den Frühjahrsputz unterstützt haben. (mz/mac)

Die Arbeit werde wahrgenommen und anerkannt: „Ich glaube, in den letzten drei Jahren wurde bemerkt, dass sich in Pretzsch etwas bewegt“, erklärt Flämig und berichtet unter anderem von diversen Spenden: „Wir haben schon Geld für zehn Parkbänke.“ Der Pretzscher erwähnt den Flyer, der über Sehenswürdigkeiten informiert und etwa Fahrradtouristen Orientierung bieten soll. Aus der Taufe gehoben wurde das Projekt „Denkmalpfad durch Pretzsch“.

Zur besseren Information für Gäste der Stadt kaufte der Verein überdies eine ausgediente Telefonzelle als Infobox, „in der ständig neues Informationsmaterial über unseren Verein und die anstehenden Veranstaltungen in Pretzsch ausliegt“. Und natürlich sind da die Veranstaltungen, die organisiert werden und eine außerordentlich gute Resonanz finden. Allen voran das Eberhardinenfest mit dem Höhepunkt eines Theaterstückes, in dem die Pretzscher die Darsteller sind. „Schlossgeflüster“ hieß das 2015, in diesem Jahr will man auf „Zeitreise“ gehen. Das Erntefest und der Nikolausmarkt sind ebenfalls gesetzt für dieses Jahr, wie auch musikalische Ereignisse, zum Beispiel das Wandelkonzert, das im vergangenen Jahr für Aufsehen sorgte. Denn die erfolgreiche Arbeit des Kultur- und Heimatvereins setzt natürlich Maßstäbe.

„Das ist eine Verpflichtung, die Leute erwarten was von uns“, betont Wolfram Flämig. Im Übrigen beziehe der Verein auch Position - etwa als er eintrat für den Erhalt des Edeka-Marktes in Pretzsch. Eine Empfehlung für die Bürgermeister-Stichwahl am Wochenende nach Ostern soll allerdings nicht gegeben werden, so der Vereinschef. Dass er mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden ist, mit den beiden Kandidaten also, die nun zur Wahl stehen, verhehlt Flämig indes nicht. (mz)